Ökonomie in Metropolgebieten Die globale Stadt ist ein brutaler Ort

Düsseldorf/New York · Ein einzigartiges Netzwerk großer Städte dominiert die Weltwirtschaft. Mit New York und London an der Spitze bis hin zu Düsseldorf, Oslo oder Saigon stellen diese globalen Metropolen ein Drittel der Weltproduktion her. Die urbane Landschaft ist attraktiv und erschreckend zugleich.

 Blick auf die Skyline von Manhattan vom East River (Archivbild).

Blick auf die Skyline von Manhattan vom East River (Archivbild).

Foto: dpa/Andrew Gombert

Stadtforschung ist manchmal ein Abenteuer. Als die junge Ökonomin Saskia Sassen in den 80er Jahren nach New York kam, war sie nächtelang mit Putzkolonnen in leeren Büroräumen unterwegs. Mit den Reinigungskräften konnte sich die sprachgewandte Niederländerin auf Spanisch unterhalten und bekam mehr Informationen als Forscher, die nur Daten und Statistiken auswerten. Die Weltstadt am Hudson River war offiziell bankrott. Die großen Konzerne hatten ihre Zentralen in die Vorstädte verlegt. Sassen wollte wissen, warum die Kolonnen die verlassenen Wolkenkratzer reinigten. Und sie erfuhr, dass sich dort jede Menge verborgenes Leben abspielte. Dort gab es exquisit eingerichtete Wohnungen und schicke Büros, in denen Finanzdienstleister, Wirtschaftsprüfer, Architekturbüros, Werbeleute und Anwaltskanzleien enorme Summen an Geld umsetzten.