Ratingagentur zur Kreditwürdigkeit Fitch stuft Italien und Spanien herab

New York (RPO). Nach den Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's hat auch die Agentur Fitch die Kreditwürdigkeit Italiens herabgestuft. Fitch setzte die Kreditwürdigkeit Italiens am Freitag um eine Stufe herab, das ebenfalls kriselnde Euro-Land Spanien wertete Fitch sogar um zwei Stufen ab. Für Portugal blieb die Agentur bei ihrer Einstufung bei "BBB-".

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Foto: APN

Fitch war die letzte der drei großen Ratingagenturen, die Italiens Kreditwürdigkeit in den vergangenen Tagen noch nicht herabgestuft hatte. Weil sich die Krise in der Eurozone verschlimmere, werde Italien statt mit bislang AA- nunmehr aber mit A+ bewertet, begründete die Ratingagentur die Herabstufung des Landes um einen Punkt mit negativem Ausblick. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Italien weiter herabgestuft werde, sollten die Ziele zur Reduzierung des Haushaltsdefizits nicht eingehalten werden.

Erst am Dienstag hatte die Ratingagentur Moody's Italiens Kreditwürdigkeit von Aa2 auf A2 herabgestuft. Im September hatte die Agentur Standard & Poor's die Bonität des Landes von A+ auf A abgewertet.

Die langfristige Kreditwürdigkeit Spaniens wurde von Fitch am Freitag um zwei Stufen von AA+ auf AA- herabgesetzt, ebenfalls mit negativem Ausblick. Fitch begründete die Entscheidung ebenfalls mit der Verschlimmerung der Krise in der Eurozone und wies auf unkalkulierbare Ausgabenrisiken hin, die mit der weitgehenden Autonomie der spanischen Regionen verbunden seien. Eine Entscheidung von Moody's über eine mögliche Herabstufung Spaniens wird bis Ende Oktober erwartet.

Portugal stuft Fitch weiterhin mit "BBB-" ein und behält das Land den Angaben zufolge mindestens bis Ende des Jahres unter negativer Überwachung. Eine mögliche Herabstufung des Landes hänge für die Agentur von den Haushaltsplanungen Portugals für 2012, den Fortschritten bei den geplanten Privatisierungen und den Risiken im Bankensektor ab. Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte ihre Einstufung Portugals bei "BBB-" am Dienstag ebenfalls mit negativem Ausblick bestätigt.

Portugal ist das dritte Land neben Griechenland und Irland, das internationale Hilfszahlungen bekommt. Spanien gilt als möglicher weiterer Kandidat für ein Rettungsprogramm von EU und IWF. Die italienische Regierung, die erst kürzlich ihre Erwartungen an das Wirtschaftswachstum gesenkt hatte, will bis Mitte Oktober Maßnahmen zur Belebung der drittgrößten Wirtschaft der Eurozone verabschieden. Zudem will Rom über 102 Milliarden Euro einsparen, um bis 2013 wieder einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können.

(afp/top)
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