Euro-Krise Finanzminister beraten über Griechenland

Luxemburg (RPO). Die Finanzminister der 17 Euro-Staaten verhandeln heute in Luxemburg über die nächsten Etappen der Griechenland-Rettung. Erhofft wird eine Lösung im Streit über das sogenannte Finnen-Pfand.

Das Lexikon der Euro-Krise
Infos

Das Lexikon der Euro-Krise

Infos
Foto: AP

Helsinki stemmt sich bislang gegen eine weitere Unterstützung Athens, wenn es nicht für neue Notkredite zusätzliche Absicherungen erhält. Zudem wollen die Ressortchefs an der Reform des Rettungsschirms EFSF feilen.

Zwar hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble eine weitere Aufstockung des Fonds ausgeschlossen. Allerdings wird in der Eurozone darüber diskutiert, wie dem EFSF ohne höhere Garantiesumme durch einen Finanzhebel zu mehr Feuerkraft verholfen werden kann.

Österreichs Finanzministerin Maria Fekter sagte bereits es würde keinen Alleingang der Euro-Länder geben. Ohne Einwilligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) werde im Oktober kein Geld nach Athen fließen, machte Fekter in der Tageszeitung "Die Welt" deutlich. "Wir zahlen nur dann, wenn auch der Währungsfonds auszahlt", sagte sie dem Vorabbericht zufolge. "Wenn der IWF nicht mitmacht, heißt das, dass die Bedingungen für die Auszahlung nicht erfüllt sind und die Vertragsbedingungen von griechischer Seite nicht eingehalten wurden."

Griechenland verpasst Defizitziel

Seit vergangener Woche prüft die Geldgeber-Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und IWF wieder die Spar- und Reformfortschritte Griechenlands. Nur bei einem positiven Ergebnis soll die vorgesehene nächste Hilfstranche über acht Milliarden Euro ausgezahlt werden. Der Bericht der Troika-Experten soll erst in zwei bis drei Wochen vorliegen.

Die mit den Geldgebern vereinbarten Defizitziele für dieses und kommendes Jahr wird das Land verfehlen. Das geht aus dem Haushaltsentwurf für 2012 hervor, den das griechische Kabinett am Sonntagabend billigte. Die Regierung bezeichnete den Einbruch der Wirtschaft als maßgeblichen Grund dafür. Aus Sicht der Troika ist die Regierung aber durch eine mangelnde Umsetzung von Strukturreformen ebenso verantwortlich.

(apd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort