Finanzämter unter Druck Die Grundrente kommt ab Juli - aber vorerst nur für Neurentner

Berlin · Etwa 1,3 Millionen Menschen sollen von der Grundrente profitieren. Weil die Finanzämter aber erst alle Rentner auf ihren möglichen Anspruch hin überprüfen müssen, verzögert sich die Einführung.

 Eine ältere Frau zählt Geld. Rund 1,3 Millionen Menschen mit kleiner Rente bekommen einen Aufschlag. (Symbolfoto)

Eine ältere Frau zählt Geld. Rund 1,3 Millionen Menschen mit kleiner Rente bekommen einen Aufschlag. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Marijan Murat

Mit Beginn der Auszahlungen der Grundrente in diesem Juli werden zunächst nur Neurentner von dem Zuschlag profitieren. So genannte Bestandsrentner, die Anspruch darauf haben, müssen mit der Auszahlung bis zu einem Jahr und länger warten. Die Deutsche Rentenversicherung bekräftigte im Magazin „Spiegel“ dieses Verfahren. Demnach sind Rentner, die schon länger im Ruhestand sind, bis Ende 2022 an der Reihe. Wie viele Versicherte die Grundrente zu Beginn erhalten, ließ die Rentenkasse dem Bericht zufolge noch offen.

Hintergrund ist das komplizierte Verfahren und der Verwaltungsaufwand bei der Umsetzung der Grundrente. Die Rentenversicherung muss nach früheren Angaben aus den knapp 26 Millionen Renten mit Hilfe von Daten der Finanzämter diejenigen herausfiltern, bei denen ein Anspruch besteht. In Kraft ist das Gesetz seit Januar. Rentner, die Anspruch haben, bekommen den Zuschlag rückwirkend zum Januar ausgezahlt.

Von der Grundrente sollen etwa 1,3 Millionen Menschen mit geringen Altersbezügen profitieren. Im Schnitt gibt es einen Zuschlag von 75 Euro. Der rentenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Johannes Vogel, sagte am Freitag, Sozialminister Hubertus Heil (SPD) habe mit seinem Lieblingsprojekt vor allem verwaltungstechnisches Chaos erreicht. Erst 2023 würden alle Menschen mit Anspruch erreicht. „Das ist schlichtweg keine gute und verlässliche Politik.“

(chal/dpa)
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