Sozialleistung Fast 20 Prozent weniger Menschen auf Wohngeld angewiesen

Wiesbaden · Eigentlich steigen die Sozialausgaben des Staates stetig. Nicht so das Wohngeld. Hier gab es jetzt einen spürbaren Rückgang der Bezieher. Das Statistische Bundesamt hat auch eine Erklärung dafür.

 Wer sonst keine Transferleistungen bezieht und bedürftig ist, kann Wohngeld beantragen.

Wer sonst keine Transferleistungen bezieht und bedürftig ist, kann Wohngeld beantragen.

Foto: dpa, mbk jnp

Ende 2015 erhielten rund 460.000 private Haushalte den Zuschuss. Das waren fast 20 Prozent weniger als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch berichtete. Insgesamt bezog jeder 100. Haushalt (1,1 Prozent) Wohngeld. 2014 waren es noch 1,4 Prozent (565.000 Haushalte).

Das Bundesamt führte den Rückgang unter anderem auf die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und bei den Einkommen zurück. Viele Empfänger seien aus dem Wohngeld "herausgewachsen". Haushalte, in denen alle Mitglieder einen Anspruch auf Wohngeld hatten, haben 2015 im Schnitt monatlich 115 Euro erhalten.

Der Zuschuss zu den Wohnkosten für Einkommensschwächere wird von Bund und Ländern je zur Hälfte getragen. Voraussetzung ist, dass keine anderen Transferleistungen bezogen werden. Bund und Länder gaben im vergangenen Jahr für Wohngeld zusammen 681 Millionen Euro aus. Rein rechnerisch wendete der Staat damit bundesweit acht Euro je Einwohner auf.

Unter den Ländern waren die Privathaushalte in Mecklenburg-Vorpommern mit 2,5 Prozent am häufigsten auf Wohngeld angewiesen. Am seltensten wird das Wohngeld in Bayern beansprucht. Hier sind es nur 0,6 Prozent der Haushalte.

(bur/dpa)
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