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Frühjahrsgutachten Wirtschaftsinstitute senken Konjunkturprognose für 2022 deutlich

Berlin · Nicht nur der Krieg in der Ukraine wirkt sich laut den fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstituten negativ auf die Wirtschaftsleistung in Deutschland aus. Auch der ungünstige Pandemieverlauf im vergangenen Winterhalbjahr trägt demnach seinen Teil dazu bei.

 Das Luftbild zeigt ein Containerschiff, welches an einem Containerterminal im Hamburger Hafen be- und entladen wird. (Symbolfoto)

Das Luftbild zeigt ein Containerschiff, welches an einem Containerterminal im Hamburger Hafen be- und entladen wird. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Die fünf führenden Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr deutlich gesenkt. Sie erwarten nur noch ein Wachstum von 2,7 Prozent statt wie im Herbst 4,8 Prozent, wie sie am Mittwoch mitteilten. Die Inflation wird ihrer Schätzung nach bei 6,1 Prozent in diesem Jahr liegen.

„Maßgeblich für die Revision sind neben dem Ukraine-Krieg der ungünstige Pandemieverlauf im zurückliegenden Winterhalbjahr“, erklärten die Wirtschaftsforschungsinstitute. Im kommenden Jahr erwarten sie, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,1 Prozent wächst.

Die Institute berechneten auch die Auswirkungen einer sofortigen Unterbrechung der russischen Gaslieferungen für Deutschlands Wirtschaft: In diesem Fall würde die Bundesrepublik in eine „scharfe“ Rezession stürzen, erklärten sie. „Wirtschaftspolitisch käme es dann darauf an, marktfähige Produktionsstrukturen zu stützen, ohne den Strukturwandel aufzuhalten.“ Dieser werde sich für die gasintensiven Industrien auch ohne Boykott beschleunigen, da die Abhängigkeit von den bislang günstig zu beziehenden russischen Lieferungen so oder so rasch überwunden werden solle.

Die Wirtschaftswissenschaftler rieten der Politik, die Hilfen für private Haushalte zum Abfedern hoher Energiepreise „nur sehr zielgerichtet“ zu dosieren. „Werden solche Hilfen auf breiter Front ausgereicht, treibt das zusätzlich die Inflation und torpediert den wichtigen Lenkungseffekt höherer Energiepreise“, mahnten sie. Das verschärfe wiederum die Probleme einkommensschwacher Haushalte und erhöhe die gesamtwirtschaftlichen Kosten.

Beteiligt an der Frühjahrsprognose sind das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das Münchner Ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel. Ihr Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose. Erst Ende März hatten die sogenannten Wirtschaftsweisen wegen des Ukraine-Kriegs ihre Wachstumsprognose für 2022 drastisch von 4,6 Prozent auf nur noch 1,8 Prozent gesenkt.

(chal/AFP)
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