Börse Deutscher Aktienmarkt legt weiter zu

Frankfurt/Main · Gestützt von steigenden Kursen in Asien und guten Konjunkturdaten hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag zugelegt. Der Leitindex Dax kletterte im Verlauf dank unerwartet klar gestiegener Erwartungen für die deutsche Wirtschaft auf den höchsten Stand seit Ende Mai, konnte die eroberte Marke von 8444 Punkten aber nicht bis ins Ziel behaupten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Dabei erwies sich vor allem die schwächelnde Wall Street als Klotz am Bein. Letztlich gewann der Dax 0,68 Prozent auf 8416 Punkte und setzte damit seine positive Vortagestendenz fort. Der MDax stieg um 0,41 Prozent auf 14.779 Punkte. Der TecDax kletterte um 0,33 Prozent auf 1030,37 Punkte nach oben.

Vor allem die zusehends optimistischeren Konjunkturerwartungen der Finanzmarktakteure beflügelten die Kurse. Der ZEW-Index für Deutschland war im August höher gestiegen als erwartet. Für den europäischen Währungsraum hatte sich die konjunkturelle Perspektive sogar noch stärker aufgehellt. Zudem war die Industrieproduktion der Eurozone im Juni um 0,7 Prozent nach oben geklettert, nachdem sie im Monat zuvor noch um 0,3 Prozent zurückgegangen war. Etwas schwächer als erwartet fielen dagegen die US-Einzelhandelsumsätze aus. Die Wall Street reagierte negativ darauf, weil die US-Konjunktur entscheidend vom inländischen Konsum abhängt.

Eon mit starkem Plus

Untermauert wurde die freundliche Stimmung von Quartalsberichten deutscher Unternehmen. Aktien des Versorgers Eon reagierten mit einem Kursplus von mehr als zwei Prozent auf die im Rahmen der Analystenerwartungen ausgefallenen Geschäftszahlen. RWE-Titel profitierten an der Dax-Spitze mit plus 4,51 Prozent von den Eon-Zahlen sowie von einem Pressebericht über eine mögliche Verdoppelung des Sparprogramms. Zu den Favoriten zählten ebenfalls die konjunktursensiblen Chemiewerte. Lanxess-Aktien verteuerten sich um 3,52 Prozent und BASF-Titel um 2,75 Prozent.

Die Papiere von K+S bröckelten dagegen um rund eineinhalb Prozent ab. Der Düngemittel- und Salzproduzent blieb mit seinen Kennzahlen im Rahmen der Analystenprognosen. Experten erwarten allerdings anhaltende Gewinnrisiken. K+S bestätigte seine gekappte Prognose für 2013 und sieht die Ausbaupläne in Kanada im Plan. Auch Finanztitel zählten zu den Verlierern mit einem Minus von 0,93 Prozent bei Titeln der Commerzbank und 0,42 Prozent beim Versicherer Allianz.

ThyssenKrupp als Tagesverlierer

Tagesverlierer im Dax waren aber ThyssenKrupp-Aktien mit minus 1,55 Prozent. Börsianer sorgten sich um den sich hinschleppenden Verkauf des verlustreichen Stahlwerks in Brasilien. Nach Börsenschluss legte der angeschlagene Industriekonzern seine Zwischenbilanz für das dritte Geschäftsquartal vor. Die Resultate wurden in einer ersten Reaktion offenbar goutiert, denn die Aktie legte nachbörslich zunächst um 0,65 Prozent zu. Konzernchef Heinrich Hiesinger räumte ein, dass der Verkaufsprozess für Steel Americas länger als erwartet dauere. Die Gespräche mit einem führenden Bieter seien weit fortgeschritten. Zudem bestünden noch Gespräche mit anderen Interessenten.

Im MDax feierten Leoni-Aktien eine erhöhte Umsatzprognose des Kabelspezialisten und Autozulieferers mit einem Plus von knapp vier Prozent. Aurubis-Papiere steckten den gemeldeten Gewinneinbruch im Verlauf sehr gut weg und kletterten nach anfänglichen Verlusten mit 3,24 Prozent ins Plus.

Neben Frankfurt präsentierten sich auch Europas wichtigste Börsen in guter Verfassung. Der EuroStoxx 50 schloss 0,51 Prozent höher bei 2841,61 Punkten. Die Leitindizes in London und Paris wiesen ebenfalls Gewinne von gut einem halben Prozent auf. In den USA lag der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss 0,15 Prozent unter dem Vortagesschluss.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,46 (Montag: 1,41) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozent auf 133,32 Punkte. Der Bund Future verlor 0,84 Prozent auf 140,88 Punkte. Der Euro sank zuletzt auf 1,3241 US-Dollar. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,3290 (1,3280) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7524 (0,7530) Euro.

(dpa)
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