Bundeswirtschaftsministerium Deutsche Industrieaufträge wachsen fünfmal so stark wie erwartet

Berlin · Die deutsche Industrie hat im Oktober überraschend viele Aufträge an Land gezogen. Die Bestellungen stiegen um 2,5 Prozent zum Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Freitag in Berlin mitteilte. Ökonomen hatten zuvor lediglich ein Plus von 0,5 Prozent erwartet.

Im September hatten die Bestellungen um revidiert 1,1 (bisher: 0,8) Prozent zugelegt. Das Ministerium sieht aber auch nach dem zweiten Anstieg in Folge noch keinen kräftigen Aufschwung. "Insgesamt zeichnet sich in den Daten noch keine klare Trendwende ab", hieß es. "Der Start in das Jahresschlussquartal fiel allerdings sehr positiv aus."

Damit mehrten sich die positiven Signale, nachdem zuletzt etwa der Ifo-Konjunkturindex gestiegen war. "Auch wenn weiterhin konjunkturelle Risiken bestehen, spricht dies dafür, dass die deutsche Wirtschaft damit beginnt, ihre Schwächephase allmählich zu überwinden", so das Ministerium.

Die Bestellungen aus dem Ausland legten im Oktober lediglich um 0,6 Prozent zu. Neben der Flaute in der Euro-Zone verhindern auch geopolitische Krisen wie der Ukraine-Russland-Konflikt ein besseres Ergebnis. Die Inlandsaufträge kletterten dagegen um 5,3 Prozent. "Der Anteil der Großaufträge war unterdurchschnittlich", erklärte das Ministerium.

Besonders deutlich erhöhte sich die Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen und Fahrzeugen. Hier gab es ein Plus von 3,0 Prozent. Die Bestellungen von Konsumgütern nahmen dagegen um 0,1 Prozent ab, während die für Vorleistungsgüter wie Chemikalien um 2,5 Prozent wuchsen.

(REU)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort