Elfter Gewinntag in Folge an der Börse Der Dax setzt seine Gewinnserie fort

Frankfurt/Main · Gestützt auf leicht positive US-Vorgaben hat der Dax am Dienstag seine Gewinnserie den elften Tag in Folge fortgesetzt. Nach einem Auf und Ab kurz vor dem Handelsende schloss der deutsche Leitindex am Abend mit einem Aufschlag von 0,19 Prozent bei 8472,20 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Zuvor hatte er ein Rekordhoch bei 8476 Punkten erreicht. Insgesamt fehlte es aus Mangel an Kurstreibern aber an einer klaren Tendenz, zeitweise hatte der Markt auch mit Verlusten notiert. Händler sagten, Anleger hätten kleinere Gewinne mitgenommen, nachdem Bedenken über ein mögliches Ende der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed aufgekommen seien. Der MDax schloss 0,26 Prozent fester bei 14.201 Punkten. Einzig der TecDax fiel um 0,25 Prozent auf 968,87 Punkte.

"Wir folgen heute dem amerikanischen Markt", kommentierte ein Händler das abendliche Auf und Ab des Dax. An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index kurzfristig ein neues Rekordhoch markiert und war erstmals über die Marke von 15.400 Punkten gesprungen. Anschließend hatte der Dow aber wieder etwas nachgegeben.

Unterdessen warten die Anleger gespannt auf den Mittwoch. Dann werden die Notenbanken mit ihren Sitzungsprotokollen in den Fokus rücken. Außerdem wird Fed-Chef Bernanke eine Rede vor dem US-Kongress halten. Die Märkte interessiert vor allem, ob Bernanke eine Drosselung des Anleihenkaufprogramms der Fed andeuten wird.

Warten auf die Fed

Zuletzt hatten sich bereits mehrere US-Notenbanker öffentlich dafür ausgesprochen, damit schon in den nächsten Monaten zu beginnen. Die Angst der Märkte vor einem Ausstieg der US-Notenbank Fed aus ihrer "ultralockeren Geldpolitik" sei zwar übertrieben, sagte Torsten Gellert vom Brokerhaus FXCM. "Doch ziehen die Notenbanken zu früh den Stecker, steht eines für mich ganz klar fest: Die Party an den Börsen ist vorbei."

Besonders deutlich erwischten am Dienstag die Gewinnmitnahmen europaweit die zuletzt kräftig gestiegenen Autotitel, allen voran Daimler mit minus 1,43 Prozent. Der Sektorindex war seit Mitte April um ein Viertel angesprungen. Nach einem Pressebericht sorgen sich Börsianer nun vor Luxussteuern in China. Noch schwächer tendierten die Banken. Papiere der Deutschen Bank fielen mit einem Abschlag von 2,28 Prozent an das Dax-Ende, nachdem sowohl JPMorgan als auch Macquarie ihre Einstufungen gesenkt haben. Zuletzt weniger gefragte Infineon-Aktien erklommen indes mit plus 2,91 Prozent die Dax-Spitze. Ein Börsianer verwies auf einen positiven Analystenkommentar.

Im MDax setzten sich Wacker Chemie mit plus 9 Prozent ab und bestätigten damit den positiven Trend im Solarsektor. Die Strafzolldebatte ist am Markt wieder Thema. Kreisen zufolge wollen China, Europa und die USA einen Handelskrieg wegen des Streits über Strafzölle für Solarzellen abwenden. Zudem hatte JA Solar am Vorabend an der Nasdaq mit einem satten Kurssprung von 70 Prozent eine Steilvorlage für den Sektor geliefert. Der Hersteller von Solarzellen und Photovoltaiksystemen hatte im ersten Quartal weniger Verlust geschrieben als gedacht und von einer unerwartet starken Nachfrage aus Japan profitiert. Im TecDax zogen SMA Solar um 4,60 Prozent an.

Ein solides erstes Quartal reichte den Anlegern bei United Internet nach der jüngsten Rekordrally nicht für weitere Kursgewinne. Sie sackten um 7,23 Prozent ab.

Der EuroStoxx 50 schloss um 0,10 Prozent tiefer bei 2821,65 Punkten. Die Leitindizes in London und Paris verbuchten hingegen Gewinne. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit 0,21 Prozent im Plus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,10 Prozent am Vortag auf 1,12 Prozent, wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt mitteilte. Der Rentenindex Rex sank um 0,03 Prozent auf 134,96 Punkte. Der Bund Future sank um 0,21 Prozent auf 144,55 Punkte. Der Kurs des Euro erholte sich bis zum Abend auf 1,291 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,2866 (Montag: 1,2853) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7772 (0,7780) Euro.

(dpa/felt)
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