Euro und Nikkei verlieren deutlich Dax wegen Zypern-Sorge auf Talfahrt
Frankfurt · Die Kurse an Europas Börsen sind nach dem Beschluss des Rettungspaketes für Zypern am Wochenende zum Auftakt der neuen Woche auf Talfahrt gegangen.

Glossar - Aktienmarkt von A bis Z
An der Deutschen Börse in Frankfurt am Main notierte der Deutsche Aktienindex (Dax) am Montagmorgen 1,48 Prozent unter dem Schlussniveau von Freitag bei 7924,04 Punkten. In Paris lagen die Kurse 1,93 Prozent tiefer, in Mailand 2,5 Prozent. Das Leitbarometer an der Börse in London notierte 1,5 Prozent unter den Schlussniveau der Vorwoche.
Auch die asiatischen Börsen hatten zuvor mit Abschlägen auf den Beschluss zum Rettungspaket reagiert. Die japanische Börse in Tokio schloss rund 2,71 Prozent niedriger. An der chinesischen Börse in Schanghai lagen die Kurse 1,37 Prozent tiefer. Die Börse in Hongkong schloss mit einem Minus von 2,00 Prozent.
Die Eurogruppenländer hatten sich in der Nacht zum Samstag auf ein Rettungspaket für Zypern verständigt. Dieses sieht eine Beteiligung von Sparern an der Rettung des Landes vor mittels einer Sonderabgabe. Dem Rettungspaket muss noch das zyprische Parlament zustimmen. Das Abgeordnetenhaus in Nikosia soll am Montag ab 16.00 Uhr MEZ über das Rettungspaket beraten.
Laut dem Beschluss der Euroländer müssen Sparer aus dem In- und Ausland mit bis zu 100.000 Euro Einlagen bei zyprischen Banken eine Abgabe von einmalig 6,75 Prozent zahlen, Kunden mit mehr als 100. 000 Euro 9,9 Prozent. Die Länder der Eurozone hatten ein zehn Milliarden Euro schweres Rettungspaket für das von der Staatspleite bedrohte Zypern beschlossen. Zypern hatte ursprünglich Hilfen in Höhe von 17 Milliarden Euro gefordert. Die Beteiligung der Sparer soll nun 5,8 Milliarden Euro beitragen.
Euro unter 1,29 Dollar
Der Euro ist am Montag im frühen Handel wegen des Rettungspakets für Zypern unter die Marke von 1,29 Dollar gerutscht. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung fiel bis auf 1,2881 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit 10. Dezember 2012.
Rohstoffe auf Talfahrt
Das Nordsee-Öl Brent verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 108,55 Dollar je Barrel. Die Sorte WTI aus den USA kostete mit 92,32 Dollar 1,2 Prozent weniger als am Freitag. Kupfer notierte 2,1 Prozent tiefer bei 7592,00 Dollar je Tonne. "Was passiert, kann man am besten als 'vorsorglichen Ausverkauf' beschreiben", sagte Ric Spooner, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses CMC Markets. Es handele sich um Gewinnmitnahmen und teilweise auch um Abbau von Positionen. "Für den Fall, dass die Situation eskaliert." Aus diesem Grund nahmen einige Anleger Kurs auf den "sicheren Hafen" Gold. Sein Preis stieg um bis zu ein Prozent auf ein Drei-Wochen-Hoch von 1608,30 Dollar je Feinunze.