Börse im Minus Dax verliert über ein Prozent

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag klare Verluste verbucht. Händlern zufolge fehlten dem Markt die nötigen Impulse, um nach der jüngsten Erholung weiter zu steigen. Der Dax endete 1,03 Prozent tiefer bei 8222 Punkten, nachdem er zwischenzeitlich sogar rund zwei Prozent verloren hatte. Der MDax sank um 0,86 Prozent auf 13.812 Punkte und der TecDax fiel um 0,68 Prozent auf 955,47 Punkte.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Nach einer schwachen Reaktion der Tokioter Börse auf die Sitzungsergebnisse der Bank von Japan habe Zurückhaltung am Aktienmarkt dominiert, sagte Marktstratege Ishaq Siddiqi von ETX Capital. Die japanische Zentralbank hielt an ihrer lockeren Geldpolitik fest, verzichtete aber auf Zusatzmaßnahmen. Zudem wurden die zunehmenden Unruhen in der Türkei, steigende Anleiherenditen und die Unsicherheit vor dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Euro-Rettungsschirm als Belastungsfaktoren genannt.

Zudem wurden die Unruhen in der Türkei, steigende Anleiherenditen und die Unsicherheit durch die Anhörung am Bundesverfassungsgericht zum Euro-Rettungsschirm als Belastungsfaktoren genannt. "Nach den Allzeithochs im Mai gehen Anleger zusehends auf Nummer sicher und nehmen Gewinne mit. Angesichts von mehr als 1100 Punkten Aufschlag innerhalb von knapp 5 Wochen dürfte die derzeitige Schwächeperiode jedoch niemanden wirklich überraschen - expansive Geldpolitik hin oder her. Übergeordnet ist der Aufwärtstrend weiterhin intakt", kommentierte Gregor Kuhn vom Broker IG die Marktlage.

ThyssenKrupp als großer Verlierer

Auf Unternehmensseite sackten ThyssenKrupp-Aktien um zweieinhalb Prozent ab. Sie litten laut Händlern unter besonders schwachen Vorgaben für den Stahlsektor aus Asien. Allerdings zogen sich die Verluste quer durch alle Branchen: Die Papiere des Versicherers Allianz verbilligten sich angesichts der Milliardenschäden durch die Flut in Deutschland um 2,31 Prozent.

T-Aktien fielen um 0,89 Prozent. Der Übernahmekampf zwischen Softbank und Dish Networks um den US-Mobilfunker Sprint geht in eine neue Runde. Die Japaner haben ihr Angebot aufgestockt. Damit lässt die Spekulation auf ein Gebot für T-Mobile USA als "Plan B" aber nach. Größter Gewinner im Dax waren Infineon-Titel nach einem positiven Analystenkommentar mit plus 3,32 Prozent.

Im SDax verbilligten sich Takkt-Aktien um fast zehn Prozent und waren damit klar schwächster Wert. Auslöser der massiven Verkäufe war die Ankündigung des Großaktionärs Haniel, seine Beteiligung am Büromöbelversender deutlich reduzieren zu wollen. Eine Hiobsbotschaft gab es auch für Loewe-Aktionäre: Die massiven Verluste des Herstellers von Unterhaltungselektronik haben mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgezehrt. Die Aktien wurden zunächst vom Handel ausgesetzt und brachen nach der Wiederaufnahme um gut 21 Prozent ein.

Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 sank zum Handelsschluss um 1,33 Prozent auf 2683,20 Punkte. Auch der CAC 40 in Paris und der Londoner FTSE schlossen deutlich unter ihren Endständen vom Vortag.
Am US-Aktienmarkt zeigte sich der Dow Jones zum europäischen Börsenschluss nahezu unverändert.

Am Rentenmarkt sprang die Umlaufrendite auf 1,33 (Montag: 1,24) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um deutliche 0,42 Prozent auf 133,47 Punkte. Der Bund Future verlor 0,03 Prozent auf 142,68 Punkte. Der Kurs des Euro gewann zum US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3273 (1,3209) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7534 (0,7571) Euro.

(dpa/felt)
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