Börse Dax verliert dritten Tag in Folge

Frankfurt/Main · Die anhaltende Verunsicherung der Anleger hat den Dax am Dienstag zum dritten Mal in Folge ins Minus gedrückt. Nach einem wechselhaften Handelsverlauf schloss der deutsche Leitindex 0,39 Prozent tiefer bei 7682 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Deutliche Kursverluste bei den Versorgern Eon und RWE belasteten den Aktienmarkt Börsianern zufolge ebenso wie die überraschend deutliche Eintrübung der Stimmung deutscher Finanzexperten. Für den MDax ging es um 0,64 Prozent auf 13.103 Punkte bergab und der TecDax stand 1,32 Prozent tiefer bei 911,72 Punkten. Gute Unternehmenszahlen aus den USA hatten die Kurse nur kurz gestützt.

"Im Vergleich zur letzten Woche hat sich die Stimmung unter den Anlegern deutlich eingetrübt", sagte Chefhändler Matthias Jasper von der WGZ Bank. Dafür verantwortlich seien zum Beispiel überwiegend enttäuschende Konjunkturdaten, der jüngste Preissturz beim Gold und die Bombenanschläge in Boston. Auf lange Sicht allerdings bewertete Jasper die Aussichten vor allem für den deutschen Aktienmarkt weiter positiv.

Im Dax rutschten die Aktien der Energiekonzerne Eon und RWE nach der mit Spannung erwarteten Entscheidung der Europäischen Union (EU) zum Emissionsrechtehandel um 4,98 respektive 2,24 Prozent ab. Das EU-Parlament blockiert überraschend den Reformvorschlag der EU-Kommission zum Handel von CO2-Zertifikaten. 900 Millionen Zertifikate sollten vorübergehend zurückgehalten werden. Das sollte den Preis für die Verschmutzungsrechte erhöhen und klimaschonende Technik attraktiver machen. Ein Marktteilnehmer hatte sich zumindest kurzfristig positive Preis-Impulse erhofft.

Die Henkel-Vorzüge zeigten sich auch wegen der Dividendenzahlung mit einem Minus von 2,71 Prozent beziehungsweise 1,98 Euro schwach. Bereinigt um die Ausschüttung von 0,95 Euro je Aktie fiel das Minus etwas geringer aus.

ThyssenKrupp erholt sich leicht

Die seit Tagen unter Druck stehenden Titel des Industrie- und Stahlkonzerns ThyssenKrupp erholten sich um 1,58 Prozent. Die fundamentale Ausgangslage für den Stahlsektor hält ein Börsianer indes weiter für schwach. An der Indexspitze zogen die Titel der Lufthansa um mehr als zwei Prozent an.

Im TecDax sackten die Papiere von Aixtron um 5,00 Prozent ab. Analyst Adrian Pehl von der Bank Equinet erwartet vom Spezialmaschinenbauer für das erste Quartal "heftige Verluste und keine Nachfrageerholung".

Der EuroStoxx 50 schloss 0,59 Prozent niedriger bei 2609,30 Punkten. Die Leitindizes in London und Paris gaben ebenfalls nach. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit 0,80 Prozent im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,05 Prozent am Vortag auf 1,04 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 135,54 Punkte. Der Bund Future verlor 0,34 Prozent auf 145,68 Punkte. Der Euro stieg: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3129 (Montag: 1,3081) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7617 (0,7645) Euro.

(dpa/felt)
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