Leitindex auf Jahreshoch Dax schließt über 7500 Punkten

Frankfurt/Main · Die Mitte November gestartete Aufwärtstendenz im Dax hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Knapp unter 7555 Punkten erreichte der Leitindex am Vormittag den höchsten Stand seit Juli 2011. Mit plus 1,07 Prozent auf 7534,54 Punkten ging er aus dem Handel.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

"Bei der guten Jahresentwicklung will kein Investor Ende 2012 unterinvestiert sein, daher werden aktuell die Aktienquoten hochgefahren", sagte Analyst Marco Günther von der Hamburger Sparkasse. Der MDax kam von seinem kurz vor Schluss erreichten Rekordhoch leicht zurück auf 11 887,14 Punkte, was ein Plus von 1,75 Prozent bedeutet. Der TecDax rückte um 0,71 Prozent auf 840,26 Punkte vor.

Der gestiegene Optimismus über eine rechtzeitige Lösung des Haushaltsstreites in den USA und überraschend gestiegene Auftragseingänge der deutschen Industrie im Oktober stützten. Allerdings warnte Analyst Mario Gruppe von der NordLB vor verfrühter Euphorie. "Eine Schneeflocke macht noch kein Weihnachtsfest." Zur Aussage von EZB-Chef Mario Draghi nach der Leitzinsentscheidung am Nachmittag, dass über eine weitere Senkung nachgedacht werde, sagte Analyst Günther: "Das hat den Markt nicht bewegt, denn das ist bereits in den Kursen eingepreist."

Bayer auf Rekordhoch

Die Bayer-Aktien erreichten an der Dax-Spitze bei 73,05 Euro ein Rekordhoch. Mit plus 3,41 Prozent bei 72,54 Euro gingen sie aus dem Handel und profitierten damit von einem Antrag auf eine weitere EU-Zulassung für die Augenarznei Eylea. Die Anteilsscheine von ThyssenKrupp stiegen um weitere 2,34 Prozent, nachdem sie am Vortag bereits knapp drei Prozent hinzugewonnen hatten. Nach Korruptionsvorwürfen und hohen Verlusten in Amerika müssen drei der sechs Vorstände den Industriekonzern zum Jahresende verlassen.

Ebenfalls überdurchschnittlich nach oben ging es für die Beiersdorf-Papiere mit plus 1,95 Prozent. Der Nivea-Produzent hatte zuvor erneut die Umsatzprognose für das laufende Jahr angehoben.

Zu den schwächsten Dax-Werten zählten neben den defensiven Versorgertiteln die Aktien der Deutschen Telekom, die um 0,49 Prozent nachgaben. Medien hatten zuvor über umfangreiche Stellenstreichungen berichtet, die aber im Tagesverlauf von dem Bonner Konzern dementiert wurden. Nach Börsenschluss reduzierte die Telekom dann ihre Dividendenplanung für 2013 und 2014, was die Aktie laut Händlern am Freitag weiter ins Minus drücken dürfte.

Die Anteilsscheine der Deutschen Bank schlossen kaum verändert mit einem Abschlag von 0,09 Prozent. Der deutsche Branchenprimus unter den Banken wehrt sich gegen den Vorwurf, in der Finanzkrise hohe Verluste verschleiert zu haben. Die "Financial Times" hatte zuvor berichtet, dass drei ehemalige Angestellte die Bank beschuldigten, Risiken von 130 Milliarden Dollar schweren Positionen bei speziellen Kreditderivaten nicht korrekt bewertet zu haben.

Im MDax schossen die EADS-Aktien um knapp acht Prozent nach oben. Der Autobauer Daimler verkaufte kurz nach der Verständigung zwischen Deutschland und Frankreich die Hälfte seiner EADS-Aktien und erlöste knapp 1,7 Milliarden Euro. Positiv wertete der Händler zudem den Rückkauf von Aktien durch EADS.

Mit Blick auf die internationalen Börsen schloss der EuroStoxx 50 um 0,44 Prozent höher bei 2603,41 Punkten. In Paris und London wurden ebenfalls leichte Gewinne verzeichnet. Der US-Leitindex Dow Jones stand zum europäischen Handelsschluss mit 0,09 Prozent leicht im Plus. Die Nasdaq-Indizes legten deutlicher zu.

Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,09 Prozent am Vortag auf 1,08 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,07 Prozent auf 135,00 Punkte. Der Bund Future gewann 0,50 Prozent auf 145,66 Punkte. Der Kurs des Euro fiel bis zum Abend unter die Marke von 1,30 US-Dollar auf 1,2969 Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,3072 (Mittwoch: 1,3065)
US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7650 (0,7654) Euro.

(dpa)
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