Börse Dax schließt mit leichtem Verlust

Frankfurt/Main · Nach dem mauen Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag erneut ein wenig nachgegeben. Zu Beginn der heimischen Berichtssaison schloss der Dax mit einem Abschlag von 0,20 Prozent auf 8314 Punkte.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Der deutsche Leitindex hatte im Tagesverlauf zwar ein kleines Plus geschafft, war aber kurz vor Börsenschluss doch noch in die Verlustzone abgebogen. Zahlen kamen am Dienstag vornehmlich aus dem TecDax, der erstmals seit Ende 2007 wieder die Marke von 1000 Punkten knackte. Am Ende ging der Technologiewerte-Index aber mit einem Kursverlust von 0,60 Prozent auf 991,61 Zähler aus dem Handel. Der MDax gab um 0,14 Prozent auf 14.123 Punkte nach.

Marktanalyst Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke & Co sprach von einem sehr umsatzarmen Tag. Die Anleger hätten angesichts der verfallenden US-Kurse am Abend noch schnell Gewinne mitgenommen. Am Morgen hatte ein Kursplus an den asiatischen Börsen dem deutschen Parkett noch eine gute Vorgabe geliefert. Händler begründeten dies mit beruhigenden Aussagen des chinesischen Ministerpräsident Li Keqiang zum Wirtschaftswachstum. Europaweit profitierten hiervon insbesondere die Rohstofftitel.

Auf Unternehmensseite stand in Frankfurt die geplante Hochzeit auf dem deutschen Mobilfunkmarkt im Rampenlicht. Der niederländische Telefonkonzern KPN will seine deutsche Tochter E-Plus an Telefonica Deutschland verkaufen. Nachdem die Papiere von Telefonica Deutschland am späten Vortag zugelegt hatten, gaben sie am Dienstag über fünf Prozent ab. Anleger der Deutschen Telekom hingegen konnten sich über einen Kursaufschlag von 1,66 Prozent freuen. Händler werteten die Sektorkonsolidierung im Mobilfunk für die T-Aktien als positiv.

Papiere von ThyssenKrupp verteuerten sich um 0,71 Prozent. Die Anleger reagierten damit positiv auf den Ausgang des zweiten Teils des Schienenkartellverfahrens. Das Bundeskartellamt verhängte am Dienstag ein zweites Bußgeld in Höhe von 88 Millionen Euro gegen den Stahlproduzenten. Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank sagte, es sei gut, dass damit die Vorwürfe nun abschließend geahndet seien.

Aktien von Dialog Semiconductor konnten an der Spitze im TecDax um knapp neun Prozent zulegen. Händler sahen die Zahlen des Chipherstellers zum zweiten Quartal positiv. Stratec Biomedical verteuerten sich ebenfalls nach Zahlen um 6,21 Prozent.

Rheinmetall mit großem Plus

Im MDax rückten unterdessen Rheinmetall nach einem Milliardenauftrag aus Australien an die Index-Spitze. Die Titel schlossen mit einem Aufschlag von knapp drei Prozent. Am Schluss des MDax waren die Papiere des Kabelspezialisten Leoni und des Roboterherstellers Kuka zu finden. Bei Leoni schlug eine gestrichene Kaufempfehlung durch Analysten der Deutschen Bank zu Buche, bei Kuka eine geplante neue Wandelanleihe. Beide Werte verloren mehr als vier Prozent. Unter Druck gerieten zudem Vossloh-Papiere nach einer Gewinnwarnung. Die im SDax notierten Anteile sackten um knapp 9,67 Prozent ab.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,09 Prozent tiefer bei 2722,90 Punkten. Auch die Leitindizes in London und Paris verbuchten Verluste. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa moderat im Plus.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,25 Prozent am Vortag auf 1,27 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,09 Prozentpunkte auf 134,51 Punkte. Der Bund Future verlor 0,32 Prozent auf 143,79 Punkte. Der Kurs des Euro stieg auf zuletzt 1,3213 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,3180 (Montag: 1,3166) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7587 (0,7595) Euro.

(dpa)
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