Börse Dax rutscht unter 7000 Punkte

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch nach einem zeitweise orientierungslosen Verlauf unter die Marke von 7000 Punkten gerutscht. Bei extrem dünnen Umsätzen gab der Leitindex Dax bis zum Handelsschluss um 1,13 Prozent auf 6998 Punkte nach.

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Am Morgen hatte das Börsenbarometer kurzfristig zwar die Marke von 7100 Punkten zurückerobert, die Gewinne waren dann aber Stück für Stück wieder abgebröckelt. Der MDax ging 1,33 Prozent tiefer bei 10.677 Punkten aus dem Handel, und der TecDax verlor 1,05 Prozent auf 794 Punkte.

Es habe an wirklich wichtigen Konjunkturdaten und Unternehmensnachrichten gefehlt, sagte Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Nachdem der Dax seit Jahresbeginn bereits um 20 Prozent gestiegen sei, hätten die Anleger den Tag genutzt, um den einen oder anderen Gewinn einzustreichen.
Wegen der dünnen Nachrichtenlage wurde der Markt zunächst von den schwächeren Auftragseingängen für langlebige Güter in den USA belastet. Noch einmal kräftig abwärts ging es dann am späten Nachmittag, als die Vereinigten Staaten einen unerwartet starken Anstieg ihrer Rohöl-Lagerbestände bekanntgaben. Auch der Ölpreis rutschte nach dieser Nachricht ab.

Infineon gewinnt

Vor allem Einzelwerte aus den unteren Ligen standen mit endgültigen Bilanzen im Blick. Zudem stachen im Dax als einer der wenigen Kursgewinner die Infineon-Aktien heraus. Die Papiere zogen nach einer positiven Studie von Exane BNP mit einem Plus von knapp zwei Prozent an die Index-Spitze. Spitzenreiter im MDax mittlerer Werte waren Gagfah, die sich um 4,83 Prozent auf knapp 6,38 Euro verteuerten. Das Immobilienunternehmen, das zuletzt durch einen Vergleich mit der Stadt Dresden Schlagzeilen machte, trennt sich von seinem Vorstandschef William Joseph Brennan. Dem Manager werden Insidergeschäfte vorgeworfen.

Papiere von Kuka kletterten nach Zahlen um 0,80 Prozent auf 15,78 Euro. Hochtief-Titel büßten hingegen erneut mehr als drei Prozent ein. Der Kurs des Essener Bauunternehmens leidet, da die Aktien der australische Tochter Leighton auf deren Antrag bis zum 29. März vom Handel ausgesetzt wurden. Leighton überarbeitet derzeit die Jahresprognosen. Am Markt wird daher mit einer Gewinnwarnung gerechnet.

Praktiker rutscht ab

Einen Kurseinbruch von mehr als 13 Prozent verbuchte die im September 2011 in den SDax abgerutschte Aktie von Praktiker. Die angeschlagene Baumarktkette hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von etwas mehr als einer halben Milliarde Euro erlitten.

Der EuroStoxx 50 schloss um 1,13 Prozent tiefer bei 2496,68 Punkten und auch die Leitindizes in London und Paris verbuchten Verluste über einem Prozent. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa mit knapp einem Prozent im Minus.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 1,56 (Vortag: 1,60) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,13 Prozent auf 131,04 Punkte. Der Bund Future kletterte um 0,36 Prozent auf 138,02 Punkte. Der Kurs des Euro fiel am Abend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,3337 (Dienstag: 1,3333) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7498 (0,7500) Euro.

(dpa)
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