Aktienmarkt schließt uneinheitlich Dax rettet leichtes Plus

Frankfurt/Main (RPO). Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag uneinheitlich geschlossen. Während der Leitindex Dax um knapp 0,1 Prozent auf 6.723 Punkte stieg, fiel der MDax um 0,7 Prozent auf 9.364 Punkte. Der TecDax gab deutlicher nach und verzeichnete ein Minus von 2,8 Prozent auf 792 Zähler.

Händler verwiesen auf die Schuldenkrise in den Peripheriestaaten der Eurozone, die weiter auf der Stimmung laste, sowie auf schwache Vorgaben aus den USA. Im Dax wurde die Stimmung von der Aktie von Siemens gestützt, die nach guten Geschäftszahlen deutlich im Plus schloss.

Die Kurse an der New Yorker Wall Street wurden im frühen Handel von Verlusten im Technik- und Finanzsektor belastet. Der Technologiesektor litt unter dem enttäuschenden Ausblick, den Cisco am Vortag gegeben hatte. Finanzwerte vollzogen die Kursverluste der europäischen Wettbewerber nach, die ihrerseits von der Schuldenkrise der Eurozone leiden. Zur Nervosität trägt nach Aussage von Händlern auch der G-20-Gipfel bei, der am Donnerstag in Südkorea begonnen hat. Gegen 17.45 Uhr MEZ verlor der Dow-Jones-Index 0,9 Prozent auf 11.259 Punkte. Der Nasdaq Composite fiel um 1,5 Prozent auf 2.541 Zähler.

Der Euro gab bis zum Nachmittag deutlich nach und fiel unter die Marke von 1,37 Dollar. Gegen 17.50 Uhr wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,3661 Dollar gehandelt. Grund der Dollar-Stärke ist laut Händlern die europäische Schuldenkrise. Die Angst vor Zahlungsausfällen hat die Renditen portugiesischer, irischer und spanischer Staatsanleihen am Donnerstag auf neue Rekordhochs getrieben. Auch die Unsicherheit um den G-20-Gipfel belaste, hieß es weiter. Währungsfragen dürften dort oberste Priorität haben. Eine Annäherung der verschiedenen Positionen gilt aber als kaum möglich.

Im Dax stiegen Siemens um 2,6 Prozent auf 85,34 Euro und führten damit die Gewinner an. Der Konzern hatte am Morgen angekündigt, die Dividende in diesem Jahr um 70 Prozent auf 2,70 Euro erhöhen zu wollen. adidas stiegen um zwei Prozent auf 49,45 Euro. Gestützt werde adidas weiterhin von den zuversichtlichen Aussagen auf dem Investorentag, sagte ein Händler. Volkswagen und Beiersdorf stiegen um 1,8 beziehungsweise 1,4 Prozent. Dagegen verloren K+S nach der Vorlage endgültiger Zahlen 2,6 Prozent auf 50,73 Euro. Marktteilnehmer bezeichneten den Ausblick als wenig inspirierend. Infineon verloren 2,1 Prozent auf 5,98 Euro, und HeidelbergCement 1,6 Prozent auf 41,64 Euro.

In der zweiten Reihe büßten Rational 6,0 Prozent auf 153,25 Euro ein. ProSiebenSat.1 verloren trotz eines positiven Ausblicks knapp drei Prozent auf 20,03 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Seit Jahresbeginn habe der Kurs 143 Prozent zugelegt. IVG und Brenntag, die ebenfalls Zahlen vorgelegt hatten, fielen jeweils um mehr als drei Prozent. Auch Celesio schlossen schwächer. Dagegen stiegen Sky Deutschland um 11,8 Prozent auf 1,26 Euro. Axel Springer legten 5,8 Prozent auf 111,50 Euro zu. Nach Zahlen gesucht waren auch Fielmann und Stada. Postbank schlossen leicht im Plus.

Im TecDax verloren Roth & Rau weitere 11,1 Prozent auf 13,16 Euro. Conergy gaben 9,9 Prozent auf 0,43 Euro nach, United Internet sanken um 9,2 Prozent auf 11,78 Euro. Am anderen Ende stiegen Bechtle nach Vorlage von Quartalszahlen um 2,6 Prozent auf 28,06 Euro. Gesucht waren auch QSC und Wirecard.

(apd)
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