Aktienmarkt erholt sich DAX macht Vortagesverluste fast wett

Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Freitag fast vollständig wieder von den Einbußen des Vortages erholt und deutlich im Plus geschlossen. Nachdem der DAX im Vorfeld des EU-Gipfels in Brüssel und der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse der europäischen Banken am Donnerstag zwei Prozent verloren hatte, gewann er bis Handelsschluss am Freitag wieder deutlich hinzu, verfehlte aber die 6.000-Punkte-Marke knapp. So ging der deutsche Aktien-Leitindex mit einem Plus von 1,9 Prozent bei 5.987 Zählern aus dem Handel.

Auch die Nebenwerte zeigten eine deutliche Erholung. So schloss der MDAX mit einem Gewinn von 1,2 Prozent bei 8.768 Punkten. Der TecDAX ging mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 679 Zählern ins Wochenende.

Beflügelnd auf den Markt hatten vor allem Aussagen der Bundesbank gewirkt, die einen neuen Ansatz in der Schuldenkrise eröffneten. So zeigte sich die Frankfurter Institution grundsätzlich dafür offen, bilaterale Kredite an den Internationale Währungsfonds (IWF) zu vergeben, der dann mehr Mittel für die Schuldenstaaten hätte.

Daneben hieß es unter Marktteilnehmern, dass auch China und andere asiatische Staaten in der Euro-Schuldenkrise dem IWF Geld leihen könnten. Hinzu kamen Spekulationen, wonach China nach dem deutlichen Rückgang der heimischen Inflationsrate die Geldpolitik lockern könnte.

Entsprechend freundlicher zeigte sich denn auch der Euro. Bis zum Abend zahlten Devisenhändler 1,3377 Dollar, nachdem die Gemeinschaftswährung am Vorabend noch bei 1,3322 Dollar gestanden hatte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte ihren Referenzkurs im Tagesverlauf bei 1,3384 Dollar und damit 0,2 Prozent niedriger als am Vortag festgelegt.

Freundliche Vorgaben kamen auch von der Wall Street. So notierte der Dow-Jones-Index in New York bis zum Abend (MEZ) mit einem Plus von 1,3 Prozent bei 12.156 Punkten. Der technologieorientierte Nasdaq konnte 1,5 Prozent auf 2.635 Zähler zulegen.

Im weitgehend von Zugewinnen geprägten DAX konnten sich zum Wochenausklang Aktien der Deutschen Bank klar an die Spitze setzen.
Nachdem sie am Vortag noch heftig abgestraft worden waren, legten die Papiere am Freitag 4,7 Prozent auf 29,59 Euro zu. Auch Titel der Commerzbank zeigten sich wieder freundlicher und verteuerten sich um 3,7 Prozent auf 1,33 Euro. Daneben schoben sich Daimler-Anteile mit einem Plus von 4,1 Prozent auf 34,16 Euro in die Spitzengruppe.

Größter der wenigen Verlierer war der Düngemittelkonzern K+S. Die Papiere gaben 2,7 Prozent auf 35,08 Euro ab. Zudem verbilligten sich Anteile des Halbleiterkonzerns Infineon um 1,7 Prozent auf 5,88 Euro.

Spitzenreiter im MDAX waren Aktien des Privatfernseh-Konzerns ProsiebenSat.1. Sie legten 4,1 Prozent auf 13,94 Euro zu.
Continental verteuerten sich um 3,9 Prozent auf 50,84 Euro. Am anderen Ende der Liste rangierten dagegen Anteile von Kabel Deutschland, die 3,4 Prozent einbüßten und bei 39,49 Euro aus dem Handel gingen.

Im TecDAX machten erneut Centrotherm Photovoltaics Furore.
Nachdem sie bereits am Vortag ein Plus von 3,8 Prozent verbucht hatten, verteuerten sich die Titel am Freitag erneut um 4,5 Prozent auf nun 10,09 Euro. Verkauft wurden dagegen Suess Microtec. Die Aktie büßte zum Wochenausklang 4,1 Prozent auf 7,05 Euro ein.

(APD)
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