Börse Dax macht verlorenen Boden wett

Frankfurt/Main · Dank guter Konjunkturdaten hat der Dax am Donnerstag seinen in dieser Woche verlorenen Boden wieder gut gemacht. Der deutsche Leitindex gewann 1,36 Prozent auf 8398 Punkte.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

An den bisherigen drei Handelstagen der Woche hatte der Index jeweils nachgegeben. Der MDax stieg am Donnerstag um 1,05 Prozent auf 14.748 Punkte und der TecDax legte um 1,78 Prozent auf 1039,15 Punkte zu. In China, Deutschland und dem Euroraum waren die Einkaufsmanager-Indizes besser als erwartet ausgefallen. Sie gelten als Frühindikator der wirtschaftlichen Aktivität. Das habe Aktien in ganz Europa Auftrieb gegeben, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets.

In China, Deutschland und dem Euroraum waren die Einkaufsmanager-Indizes besser als erwartet ausgefallen. Sie gelten als Frühindikator der wirtschaftlichen Aktivität. Das habe Aktien in ganz Europa Auftrieb gegeben, kommentierte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Es sei schön zu sehen, dass sich die Märkte wieder auf die etwas gewöhnlicheren Konjunkturdaten konzentrierten.

Gegen die gut aufgenommenen Zahlen rückte selbst die seit längerem anhaltende Unsicherheit der Anleger über die künftige US-Geldpolitik in den Hintergrund. Börsianer durchleuchten derzeit jeden verfügbaren Hinweis darauf, wann und wie stark die US-Notenbanker künftig die geldpolitischen Zügel anziehen. Stärker als erwartet gestiegene US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sorgten für einen weiteren Kursschub. Die Fed hat ihre künftige Geldpolitik vor allem an die Beschäftigungsentwicklung gekoppelt - schwächere Daten erhöhen nach dieser Lesart der Anleger die Chance, dass die ultralockere Geldpolitik der US-Notenbank Fed später zurechtgestutzt wird.

Von der am Abend in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming startenden Zusammenkunft wichtiger Notenbanker erwarteten Experten diesmal keine weitreichenden Impulse - Fed-Präsident Ben Bernanke und EZB-Chef Mario Draghi nehmen nicht teil.

ThyssenKrupp an der Dax-Spitze

An der Spitze im Dax gab es dank Presseberichten Bewegung. Die Aktien von ThyssenKrupp gewannen als zweitstärkster Titel 3,65 Prozent. Das "Manager Magazin" hatte vorab berichtet, der Industrie- und Stahlkonzern könnte eine mögliche Kapitalerhöhung mit Hilfe von Hedge-Fonds durchziehen. Bei einem erfolgreichen Konzernumbau winkten schnelle Gewinne, begründete Händler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner das Kursplus am Markt.

Übertroffen wurden die Thyssen-Papiere nur noch von der Commerzbank. Ein weiterer Bericht des Magazins ließ die Titel um 5,72 Prozent an die Spitze im Dax schnellen. Die Bundesregierung drücke beim Verkauf der staatlichen Beteiligung an der Bank aufs Tempo, hieß es. In den vergangenen Wochen sei mit mehreren potenziellen Interessenten gesprochen worden, darunter mit der schweizerischen UBS, dem spanischen Finanzkonzern Santander sowie der französischen Großbank BNP Paribas.

Bei Borussia Dortmund sorgte der Rekordgewinn aus dem abgelaufenen Geschäftsjahr laut Händlern im Handelsverlauf für Gewinnmitnahmen. Am Ende stand für die Aktien des Champions-League-Finalisten ein kleines Plus von 0,14 Prozent unter dem Strich.

Die anderen wichtigen Börsen in Europa zeigten sich ebenfalls freundlich. Der EuroStoxx 50 schloss 1,36 Prozent höher bei 2812,32 Punkten. In London gewann der FTSE 100 knapp 0,9 Prozent, in Paris legte der Leitindex Cac 40 um 1,1 Prozent zu. In den USA notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss knapp 0,3 Prozent höher.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,54 Prozent am Vortag auf 1,61 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,39 Prozent auf 132,25 Punkte. Der Bund Future sank um 0,17 Prozent auf 139,72 Punkte. Der Euro gab nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3323 (Mittwoch: 1,3384) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7506 (0,7472) Euro.

(dpa)
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