Börse Dax legt nach EU-Gipfel leicht zu

Frankfurt/Main · Nach den Beschlüssen vom jüngsten EU-Gipfel hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag wieder an seinen Aufwärtstrend angeknüpft. Enttäuschende US-Konjunkturdaten aber ließen die Kursgewinne am Nachmittag schmelzen. Am Ende rückte der Dax nur noch um 0,22 Prozent auf 6458,91 Punkte vor. Die Januar-Bilanz fällt mit einem Plus von mehr als 9 Prozent sehr positiv aus. Der MDax der mittelgroßen Werte kletterte am letzten Handelstag des Monats um 1,47 Prozent auf 9917,43 Punkte, für den TecDax als Index der Technologiewerte ging es um 0,86 Prozent auf 743,86 Punkte nach oben.

Für Marktanalyst Frank Geilfuß vom Bankhaus Löbbecke ziehen die Börsen positive Schlüsse aus dem EU-Gipfel, nachdem dieser zuletzt für eine "ohnehin fällige Atempause" am stark gelaufenen Aktienmarkt gesorgt habe. "Zwei Drittel der deutschen Vorhaben sind durchgesetzt worden", betonte der Experte. Positiv aufgenommen wurden zudem Äußerungen von Griechenlands Regierungschef Lucas Papademos, der von Fortschritten in den Verhandlungen über einen Schuldenschnitt gesprochen hatte. Konjunkturdaten aus den USA aber versetzten den Anlegern im weiteren Handelsverlauf einen Dämpfer. So hatte sich dort das Verbrauchervertrauen im Januar überraschend eingetrübt.

Angesichts einer Einigung über die Zukunft der Edelstahlsparte Inoxum zogen die Aktien von ThyssenKrupp an der Dax-Spitze um 2,65 Prozent auf 21,67 Euro an. Die Arbeitnehmervertreter hatten am Morgen grünes Licht für den Verkauf der Sparte an den finnischen Konkurrenten Outokumpu gegeben, womit ein großer Stolperstein beseitigt worden ist. Der vereinbarte Preis soll bei rund 2,7 Milliarden Euro liegen, was Börsianern zufolge über den Markterwartungen liegt. Weitere große Gewinner waren die Aktien von HeidelbergCement und der Commerzbank, die jeweils mit einem Plus von gut 1 Prozent von Analystenstimmen profitierten.

Die übrigen Börsen legten überwiegend zu. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,50 Prozent auf 2416,66 Punkte. In Paris und London rückten die Aktienkurse ebenfalls vor. In New York aber lag der Leitindex Dow Jones zum europäischen Handelsschluss etwa 0,60 Prozent im Minus. Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere geringfügig auf 1,50 Prozent (Montag: 1,49 Prozent). Der Rentenindex Rex legte um 0,09 Prozent auf 131,37 Punkte zu. Der Bund-Future stieg um 0,10 Prozent auf 139,81 Punkte. Der Kurs des Euro sank angesichts der US-Konjunkturdaten und notierte zuletzt bei 1,3071 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,3176 (1,3110) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7590 (0,7628) Euro.

(dpa)
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