Bester Jahresauftakt seit Jahrzehnten Dax klettert weiter

Frankfurt/Main · Der Deutsche Aktienindex Dax hat am Freitag seine Klettertour mit leicht gebremster Kraft fortgesetzt. Nach sieben Gewinntagen in Folge legte der Leitindex nochmals um 0,19 Prozent auf 7157 Punkte zu.

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Binnen Wochenfrist kletterte der Dax damit um etwa vier Prozent. Im Tagesverlauf hatte das Börsenbarometer gar ein Jahreshoch bei 7194 Punkten markiert, konnte dieses aber nur kurzfristig halten. Seit Jahresbeginn hat der Dax damit sein Kursplus auf mehr als 21 Prozent ausgebaut. Der MDax zog um 0,22 Prozent auf 10.749 Punkte an, und der TecDax schloss nahezu unverändert mit plus 0,02 Prozent auf 790 Punkte.

"Der stärkste Jahresauftakt seit Jahrzehnten bringt die Skeptiker in die Bredouille",sagte Analyst Berndt Fernow von der Landesbank Baden-Württemberg. Marktstratege Gregor Kuhn von IG Markets sagte, es herrsche nach wie vor gute Laune an den Märkten. "Überwiegend freundliche Konjunkturdaten, ein grundlegend positives Sentiment und massig Liquidität im Zuge der lockeren Geldpolitik auf altem und neuen Kontinent sorgen auch weiterhin für Kursphantasie."

Keine großen Schwankungen durch "Hexensabbat"

Geprägt war der letzte Handelstag vor dem Wochenende auch vom "Hexensabbat" oder dem "großen Verfall". Börsianer sprechen davon, wenn viermal im Jahr der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Terminkontrakte auf Indizes und einzelne Aktien, auf denselben Tag fällt. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und auch Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten kräftig hin und her schwanken.

Metro-Aktien führten den Dax mit einem Kursplus von zwei Prozent an, Autowerte gaben nach einer Sektorabwertung durch die Analysten von Bernstein zwischen einem halben und zweieinhalb Prozent nach.

Heidelberger Druck führten nach einer Analystenheraufstufung den MDax mit einem Kursplus von knapp elf Prozent. Zu den größten Gewinnern im Index gehörten auch die Titel von Gagfah, die sich um 8,56 Prozent auf 6,242 Euro verteuerten. Die Stadt Dresden legt ihren Streit mit dem Immobilienunternehmen um angebliche Vertragsverletzungen bei. Die Anteilsscheine von Gerry Weber sanken um etwa zwei Prozent. Der Modekonzern steigerte seinen Umsatz und Gewinn in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres zwar, aber den Börsianern war das nicht genug.

Im SDax sanken die Aktien von Air Berlin um knapp ein Prozent.
Teures Kerosin und die Ticketsteuer hatten die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft im abgelaufenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerissen.

Der EuroStoxx 50 rückte 0,55 Prozent auf 2608,30 Punkte vor, und auch die Leitindizes in London und Paris schlossen fester. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa praktisch unverändert gegenüber dem Vortagesschluss.

Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,66 (Donnerstag: 1,64) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,10 Prozent auf 130,16 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,72 Prozent auf 135,50 Punkte. Der Euro legte zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3116 (1,3057) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7624 (0,7659)
Euro.

(dpa)
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