Börse Dax entfernt sich weiter von Fünfjahreshoch

Frankfurt/Main · Der Dax hat sich am Donnerstag noch weiter von seinem jüngsten Fünfjahreshoch entfernt. Der deutsche Leitindex knüpfte zum Monatsschluss mit einem Abschlag von 0,45 Prozent an seine schwächere Vortagstendenz an und schloss bei 7776 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Trotz positiver Reaktionen auf die Bilanzen der Deutschen Bank und von Infineon konnte er die Marke von 7800 Punkten nicht verteidigen, was am Markt vor allem mit Gewinnmitnahmen begründet wurde. Den Januar hat der Dax mit einem Zugewinn von etwas mehr als zwei Prozent beendet. Der MDax sank am Donnerstag um 0,37 Prozent auf 12.571Punkte. Der TecDax verlor 1,57 Prozent auf 866,40 Punkte.

Im Tagesverlauf halfen positive Wirtschaftssignale aus den USA nur zeitweise dabei, dass der Dax seine Verluste etwas reduzieren konnte. Die Stimmung unter den Einkaufsmanagern in der Region Chicago hatte sich im Januar deutlich stärker verbessert als erwartet. Für die vom Start weg negative Tendenz war aber vor allem die am Vortag veröffentliche US-Wirtschaftsleistung verantwortlich gemacht worden. Nach dem starken Jahresauftakt der Aktienmärkte überwiege zum Monatsende die Verlockung zu Gewinnmitnahmen, sagte Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets.

Einige Dax-Werte standen mit Zahlen im Fokus: Die Infineon-Titel gewannen als Spitzenreiter im Leitindex fast vier Prozent und reagierten damit vor allem auf frischen Optimismus. Der Halbleiterkonzern hatte zwar einen schwachen Start in sein neues Geschäftsjahr erwischt, für das seit Januar laufende zweite Quartal ist der neue Konzernchef Reinhard Ploss allerdings deutlich zuversichtlicher. Von Analysten wurde der Ausblick gelobt.

Deutsche Bank legt überraschend zu

Für die Anteile der Deutschen Bank ging es trotz hoher Konzernverluste im Schlussquartal um nahezu drei Prozent nach oben. Analysten zeigten sich positiv überrascht von der stärkeren Kapitalsituation. Marktteilnehmer hoffen zudem nach milliardenschweren Sonderbelastungen auf einen "reinen Tisch". Ein weiterer großer Gewinner waren nach einer positiven Studie von Goldman Sachs die Fresenius-Papiere mit plus 1,32 Prozent.

Eon-Anteile dagegen büßten am Dax-Ende etwas mehr als drei Prozent ein rutschten damit auf den tiefsten Stand seit Mitte September 2011 ab. Unter Druck standen einige Werte wegen enttäuschender Zahlen von US-Konkurrenten: K+S etwa büßten rund zwei Prozent ein, nachdem der weltgrößte Düngemittelproduzent Potash die mehrfach gesenkten Ziele im vergangenen Jahr knapp verfehlt hat. Anteile der Deutschen Post sanken nach Zahlen von UPS um etwas mehr als ein Prozent.

Im TecDax sackten Wirecard-Titel nach Zahlen sehr deutlich um fast acht Prozent ab. Beim Zahlungsabwickler wird der Gewinnanstieg wegen Investitionen in den Aufbau des Geschäfts mit Bezahlmodellen über das Mobiltelefon in diesem Jahr wohl nicht so hoch ausfallen wie zuletzt.
Bei Aixtron ging es nach dem sofortigen Abschied zweier Aufsichtsräte um fünf Prozent nach unten. Bechtle sprangen dagegen nach sehr starken Ergebnissen um 7,52 Prozent nach oben.

Der EuroStoxx 50 fiel um rund ein Prozent auf 2702,98 Punkte, während auch die Leitindizes in London und Paris klar im Minus schlossen. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa moderat in der Verlustzone.

Am Anleihemarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,40 Prozent am Vortag auf 1,35 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,26 Prozent auf 133,12 Punkte. Der Bund Future legte um 0,12 Prozent auf 141,89 Punkte zu. Der Kurs des Euro stieg: Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3550 (Mittwoch: 1,3541) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7380 (0,7385) Euro.

(dpa/felt)
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