Neuer Rekord an der Börse Dax überspringt erstmals in seiner Geschichte 11.000 Punkte

Frankfurt · Nun geht es an der Börse Schlag auf Schlag: Nach dem Hoffnung in der Griechenland- und in der Ukraine-Krise aufkeimt, machen die Anleger ihr Portemonnaie wieder auf. Der Dax erklimmt einen neuen Rekord.

 Der Dax hat an Freitag einen neuen Kurs-Rekord aufgestellt.

Der Dax hat an Freitag einen neuen Kurs-Rekord aufgestellt.

Foto: ap

Der Dax hat erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte die Marke von 11.000 Punkten geknackt. Im frühen Handel am Freitag erklomm der deutsche Leitindex neue Höchstwerte angesichts der vereinbarten Waffenruhe in der Ukraine und Bewegung im schweren Schuldenstreit der Euro-Partner mit Griechenland.

Der deutsche Leitindex schraubte seinen Rekord zeitweise bis auf 11.013 Punkte hoch. Alleine seit Anfang Januar legte das Standardwertebarometer mehr als 17 Prozent zu. Zuletzt notierte der Index der 30 wichtigsten deutschen Aktien im Handelsverlauf 0,67 Prozent höher bei 10.992,49 Punkten.

Die Einigung auf eine Waffenruhe in der Ostukraine und nicht abebbende Hoffnungen auf eine rechtzeitige Lösung für Griechenland hätten dem Dax den entscheidenden Schub für den großen Sprung gegeben, sagte Markus Huber vom Londoner Wertpapierhändler Peregrine & Black.

Hinzu kamen positive Vorgaben der Börsen in Übersee. An der Wall Street hatte der Dow-Jones-Index auf einem neuen Hoch im laufenden Jahr geschlossen. Auch gute Konjunkturzahlen aus Deutschland halfen.

Politische Unsicherheiten hatten die euphorische Börsenstimmung nach Darstellung von Händlern zuletzt etwas gedämpft. Auch frische Wirtschaftsdaten hätten zum neuen Rekord beigetragen. Sie hätten gezeigt, dass die deutsche Wirtschaft zum Jahresende hin wieder Fahrt aufgenommen habe.

"Die Notenbanken fluten die Kapitalmärkte weltweit mit billigem Geld.
Zur Aktienanlage gibt es derzeit keine Alternative, so dass die Börsen von einem Rekord zum nächsten laufen", erklärte Portfoliomanager Ludwig Donnert von Orca Capital mit Blick auf die Großwetterlage.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte Mitte Januar mit einer billionenschweren Geldspritze die Börsen euphorisiert und damit nochmal Treibstoff in die Kursrally geschüttet. Dabei ist die Bewertung des Dax laut Donnert immer noch nicht zu teuer - weder im historisch, noch im Vergleich zu den anderen Börsen. Insbesondere gelte dies aber relativ zu den Anleihemärkten.

Der MDax legte am Morgen 0,29 Prozent auf 19 269,69 Punkte zu und erreichte ebenfalls einen Höchststand. Der Technologiewerte-Index TecDax verbesserte sich um 0,29 Prozent auf 1528,72 Punkte. Der Eurostoxx-50-Index als Leitindex der Eurozone kletterte mit plus 0,80 Prozent auf ein Hoch seit September 2008.

Beiersdorf-Papiere legten 2,49 Prozent auf 79,00 Euro zu und überwanden damit anfängliche Verluste. Einem Händler zufolge sind die Ergebnisse im vierten Quartal teilweise besser ausgefallen als erwartet.

ThyssenKrupp-Aktien rutschten indes mit minus 2,50 Prozent auf 23,04 Euro ans Dax-Ende. Der Industriekonzern arbeitet sich zwar weiter aus der tiefsten Krise der jüngeren Firmengeschichte und steigerte im ersten Geschäftsquartal Umsatz und Gewinn. Da der Kurs zudem seit Mitte Januar um mehr als 20 Prozent angezogen ist und damit mehr als der Dax zulegte, kam es zu Gewinnmitnahmen.

(dpa)
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