Wirtschaftsdaten drücken auf Stimmung Dax beschleunigt seine Abwärtsbewegung
Frankfurt/Main · Der deutsche Aktienmarkt hat nach der starken Vorwoche am Montag schwächer geschlossen. Der Dax beschleunigte seine Abwärtsbewegung im späten Handel und endete mit einem Minus von 1,03 Prozent auf seinem Tagestief bei 9906,07 Punkten. In der Vorwoche hatte der Leitindex einen Gewinn von mehr als zwei Prozent verbucht.
Der MDax büßte am Montag 1,19 Prozent auf 16 687,76 Punkte ein. Der TecDax gab um 0,76 Prozent auf 1319,56 Punkte nach. Händler sprachen von einem dünnen Handel und begründeten die Abgaben unter anderem mit markttechnischen Faktoren, enttäuschenden Konjunkturdaten und fehlenden Hoffnungen auf eine gute Berichtssaison der Unternehmen.
Auf die Stimmung drückten aktuelle Wirtschaftsdaten aus Deutschland: Die Unternehmen hatten im Mai einen spürbaren Produktionsrückgang verzeichnet. Nicht nur die aktuelle Produktion war schwach ausgefallen, auch die Entwicklung im Vormonat wurde nach unten korrigiert. Für viele Akteure habe der Markt bereits eine Menge guter Nachrichten eingepreist, sagte Markus Huber von Peregrine & Black in London. Andere seien der Meinung, dass die Aktien in den vergangenen Wochen etwas zu schnell vorausgeeilt seien, obwohl das globale Wirtschaftswachstum für 2014 nach unten revidiert worden sei.
Unter den 30 Einzelwerten im Dax schlossen lediglich Allianz, SAP und Henkel mit positiven Vorzeichen. Die Papiere der Lufthansa - im Verlauf mit einem klaren Gewinn noch Dax-Spitzenreiter - verloren letztlich 0,10 Prozent. Die Fluggesellschaft will ab dem Winterflugplan ihre Zusammenarbeit mit Air China vertiefen.
Die Aktien von Bayer verbilligten sich um 1,38 Prozent. Der französische Wettbewerber Sanofi habe mit Blick auf das zweite Quartal von Belastungen durch den starken Euro gesprochen, sagten Börsianer. Sanofi-Titel büßten in Paris ebenfalls rund ein Prozent ein.
Zu den schwächsten Dax-Werten gehörten die Anteilsscheine der Deutschen Börse mit minus 2,89 Prozent, nachdem sich die schweizerische Bank Credit Suisse negativ zu den Titeln geäußert hatte. Die Papiere des Bezahlsenders Sky Deutschland sackten am MDax-Ende um mehr als vier Prozent ab. Ein Grund dafür war die Nachricht, dass der Pay-TV-Sender Sport1 Plus künftig auch für die Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga mitbieten will.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone fiel um 1,21 Prozent auf 3230,92 Punkte. Auch die Leitindizes in London und Paris verbuchten klare Verluste. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones Industrial zuletzt 0,33 Prozent tiefer.
Am deutschen Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,05 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,20 Prozent auf 136,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,03 Prozent auf 146,93 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3592 (Freitag: 1,3588) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7357 (0,7359) Euro.