51,6 Milliarden Euro Corona reißt Loch in deutschen Staatshaushalt

Berlin · Wegen der Corona-Krise ist der Haushalt ins Minus gerutscht. Das Defizit lag im ersten Halbjahr bei 3,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Zuletzt war Deutschland acht Jahre in Folge ein Überschuss gelungen.

 Finanzminister Olaf Scholz muss mit einem Milliardendefizit im ersten Halbjahr leben.

Finanzminister Olaf Scholz muss mit einem Milliardendefizit im ersten Halbjahr leben.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Die Corona-Rezession hat ein riesiges Loch in den deutschen Staatshaushalt gerissen. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung gaben im ersten Halbjahr zusammen 51,6 Milliarden Euro mehr aus als sie einnehmen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das Defizit entspricht 3,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 stand noch ein Überschuss von 46,5 Milliarden Euro zu Buche.

Auch im Gesamtjahr 2020 dürfte der deutsche Staat tiefrote Zahlen schreiben, nachdem zuvor acht Jahre in Folge ein Überschuss gelungen war. Die Bundesbank rechnet mit einem Defizit von etwa sieben Prozent. "Die Steuereinnahmen brechen weg, während die Ausgaben nicht nur weiterlaufen, sondern teilweise – wie bei der Arbeitslosenversicherung - krisenbedingt stark steigen", erklärte sie.

(cpas/Reuters)
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