Hintergrund ist Politik der EZB Commerzbank führt Negativzinsen auf Großkunden-Guthaben ein

Frankfurt/Main · Die Commerzbank führt als erste deutsche Großbank negative Zinsen auf die Guthaben großer Unternehmenskunden ein. Das Geld auf gut gefüllten Firmenkonten würde dann nicht mehr, sondern weniger.

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Foto: dpa/Julian Stratenschulte

So eine "Guthabengebühr" behalte sich das seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Geldinstitut "bei einzelnen großen Firmenkunden mit hohen Guthaben sowie bei Großkonzernen und institutionellen Anlegern" vor, erläuterte ein Sprecher und bestätigte damit einen Bericht des "Wall Street Journal Deutschland". "Für Privat-, Geschäfts- und mittelständische Firmenkunden sind grundsätzlich keine negativen Zinsen geplant.", sagte der Unternehmenssprecher.

Hintergrund ist die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Notenbank verlangt von Finanzinstituten, die Geld bei ihr parken, derzeit 0,2 Prozent Zinsen - anstatt selbst einen Zins zu zahlen. Die Deutsche Skatbank, Direktbank-Tochter einer kleineren Volksbank, hatte für Aufregung gesorgt, weil sie den Negativzins seit November an Kunden weitergibt - allerdings nur bei Gesamteinlagen von mehr als drei Millionen Euro. Im Ausland haben dem Bericht zufolge auch andere große Finanzinstitute einen Strafzins angekündigt. Die Commerzbank will nach eigenen Angaben die genaue Höhe individuell mit betroffenen Kunden vereinbaren.

(dpa)
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