Kampf um Metalle China gründet Industrieverband für seltene Erden

Shanghai · China hat einen Industrieverband für die Förderung und Verarbeitung sogenannter seltener Erden gegründet. Ziel sei eine "gesunde Entwicklung" des Sektors und die Förderung des Umweltschutzes, erklärte das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie am Montag. Der Verband mit 155 Mitgliedern wurde demnach bereits am Sonntag in Peking gegründet.

Was sind eigentlich Seltene Erden?
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Foto: AFP

Als seltene Erden werden 17 chemische Elemente bezeichnet, die für die Industrie wertvolle Eigenschaften wie besondere Hitzebeständigkeit besitzen. Sie werden benötigt, um Computer, Mobiltelefone, Batterien oder Flachbildschirme zu fertigen. Sie kommen auch in Windanlagen, Raketen, Elektroautos und vielen weiteren Gütern zum Einsatz. Mehr als 90 Prozent der weltweiten Produktion der seltenen Erden entfällt auf China.

Mitte März reichten die EU, die USA und Japan eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) in Genf ein, um China dazu zu zwingen, mehr der seltenen Erden zu exportieren. Peking verteidigte seine Exportbeschränkungen mit dem Verweis auf Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung. Bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Mongolei wurde im vergangenen Herbst ein Rohstoffabkommen geschlossen, das eine Beteiligung Deutschlands an der dortigen Erschließung seltener Erden vorsieht.

China ist bestrebt, mehr Profit aus den seltenen Erden zu ziehen und will Industriezweige fördern, die diese Rohstoffe auch verarbeiten. Die Regierung in Peking drängt dazu auf die Gründung größerer Unternehmen und hat bereits mehrere kleinere Betriebe geschlossen.

(AFP)
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