Zehn Jahre nach Einführung des Euro Bürger tauschen weiter eifrig D-Mark

Düsseldorf · Die alten Münzen und Scheine schlummern in Schubladen, Reisetaschen oder selten angezogenen Kleidern. Und weil sich auch zehn Jahre nach Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung immer wieder D-Mark-Bestände finden, gibt es in Nordrhein-Westfalen weiterhin etliche Bürger, die die alte Währung gegen den Euro eintauschen wollen.

Die Geschichte der D-Mark
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"Wir haben pro Tag im Durchschnitt bei uns in der Düsseldorfer Filiale 40 bis 50 Kunden, die ihre D-Mark-Bestände eintauschen", sagt der Sprecher der Bundesbank in der Landeshauptstadt, Uwe Deichert. In Nordrhein-Westfalen seien es in den neun Filialen der Bundesbank durchschnittlich 200 Menschen pro Tag, die die alte Währung mitbringen.

"Vor allem bei Wohnungsauflösungen werden alte D-Mark-Beträge entdeckt", berichtet Deichert. Nach seinen Angaben sind bislang 95 Prozent des Geldbestandes von D-Mark in Euro getauscht. Dennoch gehen die Experten davon aus, dass noch rund 13,3 Milliarden D-Mark im Umlauf sind. Als Spekulationsobjekt eignet sich die Währung übrigens nicht: Trotz Eurokrise bleibt der Wechselkurs von Euro zu D-Mark unverändert bei 1:1,95583.

Durchschnittlich getauschte Summe liegt bei 500 Euro

Laut dem Bundesbank-Sprecher sind es zumeist kleinere Geldbeträge, die die Kunden mitbringen. Da jedoch auch immer wieder größere Geldfunde dazukommen, beträgt die durchschnittlich getauschte Summe knapp 500 Euro. Für die zu tauschende Summe gibt es dabei übrigens kein Limit - weder nach oben noch nach unten.
Getauscht wird die D-Mark werktags in den bundesweit 47 Filialen der Bundesbank - jeweils vormittags von 8.15 bis 13 Uhr.

Als Ort für den D-Mark-Umtausch bietet sich übrigens auch die Textilkette C&A an. Seit der Einführung des Euro können die Kunden dort auch mit D-Mark bezahlen. "Rund 50 Millionen Mark haben wir auf diese Weise eingenommen", sagt die C&A-Sprecherin Christina Beckmann in Düsseldorf.

C&A akzeptiert weiter D-Mark

Als die Aktion Anfang 2002 begonnen, sei man eigentlich nicht davon ausgegangen, dass sie so lange fortgesetzt wird, erklärt die Sprecherin. Da aber nach wie vor jeden Monat 100.000 bis 150.000 D-Mark in den bundesweit rund 480 Filialen eingenommen würden, sei die Aktion bislang nicht beendet worden.

(DAPD)
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