Börse Nach starkem Wochenstart kommt der Dax nicht vom Fleck

Frankfurt/Main · Der Dax hat nach dem starken Wochenauftakt erst einmal eine Ruhepause eingelegt. Die Anleger sorgten sich am Dienstag weiter um die politische Lage in Europa, schrieb Analystin Antje Laschewski von der Landesbank Baden-Württemberg.

Glossar - Aktienmarkt von A bis Z
Infos

Glossar - Aktienmarkt von A bis Z

Infos
Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Der Dax ging am Dienstag 0,02 Prozent tiefer bei 11.772 Punkten aus dem Handel. Am Vortag hatte er dank Rückenwind von der Wall Street noch fast ein Prozent höher geschlossen. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 0,15 Prozent auf 23.285Punkte hoch. Im Handelsverlauf hatte er ebenso wie der Index der gering kapitalisierten Werte SDax ein Rekordhoch erreicht. Der Technologiewerte-Index TecDax legte um 0,15 Prozent auf 1881,24 Zähler zu.

Am Montag hatten die New Yorker Aktienindizes dank der Hoffnung auf Steuersenkungen erneut Rekordstände erreicht. Doch am Dienstag sorgte der Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, für Irritationen.

Im Dax sackten die Aktien von HeidelbergCement um rund 4 Prozent ab, nachdem der Baustoffkonzern enttäuschende Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt hatte. Die Heidelberger hatten nicht so stark wie erhofft von der Übernahme des Konkurrenten Italcementi profitiert. Die Anleger machten daraufhin bei den gut gelaufenen Papieren Kasse.

Dagegen reagierten Bilfinger-Anteilscheine positiv auf die Jahresresultate und die neue Unternehmensstrategie: Mit einem Kursanstieg von fast 4 Prozent gehörte der Industriedienstleister zu den Favoriten im MDax.

Bei Grammer bleibt der anhaltende Machtkampf im Fokus der Anleger. Am Dienstagnachmittag stand ein Plus von knapp 2 Prozent zu Buche. Der Autozulieferer hatte sich mit dem chinesischen Unternehmen Ningbo Jifeng einen Partner für die Abwehr der Investorenfamilie Hastor an Bord geholt.

Für deutliche Kursausschläge sorgten auch Analystenkommentare. So hatte die schweizerische Großbank UBS den Kauf von Aktien des Rüstungskonzerns und Autozulieferers Rheinmetall empfohlen. Dessen Anteilscheine führten mit einem Kursplus von fast 5,5 Prozent die Gewinnerriege im MDax an.

Bei den Technologiewerten stachen Nemetschek-Aktien mit einem Kurssprung von rund 5,5 Prozent heraus. Das Kerngeschäft des Bausoftware-Spezialisten sei stärker denn je zuvor, begründete Analyst Gal Munda von der Privatbank Berenberg sein neues Kaufvotum für die Aktien.

Der EuroStoxx 50 schloss 0,11 Prozent höher bei 3308,89 Punkten. Der CAC 40 in Paris legte ebenfalls zu, während der der Londoner FTSE 100 etwas nachgab. Für den Dow Jones Industrial in New York ging es zum europäischen Börsenschluss minimal nach unten.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,09 Prozent am Vortag auf 0,08 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 142,38 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,32 Prozent auf 163,41 Punkte. Der Kurs des Euro gab nach und notierte zuletzt bei 1,0576 US-Dollar. Die US-Notenbankvorsitzende Janet Yellen hatte erneut weitere Leitzinsanhebungen in Aussicht gestellt und damit die Gemeinschaftswährung belastet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0623 (Montag: 1,0629) US-Dollar festgesetzt.
Der Dollar kostete damit 0,9414 (0,9408) Euro.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort