Dax überwindet 6500 Punkte-Punkte-Marke Börse im Aufwind

Frankfurt/Main · Die Hoffnung auf eine baldige Griechenland-Lösung hat gemeinsam mit der verlängerten faktischen Nullzinspolitik der US-Notenbank Fed am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Der Dax ging 1,84 Prozent höher bei 6539,85 Punkten und damit erstmals seit Anfang August wieder über der Marke von 6500 Punkten aus dem Handel.

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Händlern zufolge hat er damit einen wichtigen Widerstand übersprungen, was neuen Raum nach oben schaffen könne. Der MDax legte 1,52 Prozent auf 9974,61 Punkte zu. Der TecDax gewann 0,87 Prozent auf 745,78 Punkte.

Am Markt hieß es, ein Bericht über eine baldige Einigung auf einen Schuldenschnitt für Griechenland habe dem Markt weiteren Schub gegeben. Athen zeigte sich optimistisch, dass die Gespräche mit privaten Geldgebern bis zum Wochenende oder spätestens Anfang kommender Woche abgeschlossen werden können. Aber auch die US-Zinspolitik wurde für die freundlichen Kurse verantwortlich gemacht: "Die Entscheidung der Notenbank Fed, den Leitzins bis Ende 2014 auf niedrigem Niveau zu halten, stützt die Aktienmärkte", sagte Torsten Gellert, Managing Director bei FXCM. Auf Seiten der US-Wirtschaftsdaten glichen sich positive wie negative Überraschungen per Saldo aus.

Die Aktien der Deutschen Börse zeigten sich vom drohenden Scheitern der Fusionspläne wenig beeindruckt und gewannen 3,86 Prozent auf 45,225 Euro. Händlern zufolge setzt sich am Markt die Meinung durch, die Deutsche Börse werde eigenständig erfolgreicher sein als in einem Verbund mit dem US-Wettbewerber NYSE Euronext. Für ThyssenKrupp ging es noch etwas deutlicher um 4,53 Prozent auf 22,135 Euro nach oben. Ein Händler verwies darauf, dass der europäische Stahlsektor wegen weiter steigender Stahlpreise in den USA zu den Favoriten der Anleger gehöre. Salzgitter verteuerten sich vor diesem Hintergrund im MDax um 6,77 Prozent.

RWE gewinnen über fünf Prozent

Größter Dax-Gewinner waren jedoch die RWE-Papiere mit einem Aufschlag von 5,21 Prozent auf 28,48 Euro. Verwiesen wurde hier auf eine Studie von Cheuvreux als Kurstreiber: Analyst Sebastian Kauffmann hält die Marktbedenken über die Auswirkungen fallender Strompreise wegen sinkender Kosten für CO2-Emissionen für übertrieben. Für die Lufthansa-Titel ging es nach einer Hochstufung der japanischen Großbank Nomura um 3,72 Prozent hoch. Im MDax sorgten Übernahmehoffnungen bei Deutz für Kursgewinne von 6,53 Prozent. Die Anteilsscheine von Wacker Chemie büßten dagegen 2,36 Prozent ein. Der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern enttäuschte laut Börsianern mit seinen Zahlen für das Schlussquartal.

Die übrigen europäischen Börsen schlossen wie der Dax deutlich höher: Der EuroStoxx 50 stieg um 1,62 Prozent auf 2460,40 Punkte und auch die Börsen in Paris und London gingen mit klaren Gewinnen aus dem Handel. In New York lag der Leitindex Dow Jones zum Handelsschluss in Europa moderat im Plus.

Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,58 (Vortag 1,62). Der Rentenindex Rex stieg um 0,33 Prozent auf 130,90 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,65 Prozent auf 138,72 Punkte. Der Euro legte ebenfalls zu. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3145 (Mittwoch: 1,2942) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7607 (0,7727) Euro.

(dpa)
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