Börse Dax stabilisiert sich knapp über 12.000-Punkte-Marke

Frankfurt/Main · Nach einer tiefroten Börsenwoche hat sich der deutsche Aktienmarkt am Freitag stabilisiert. Der Dax schloss prozentual unverändert bei 12.014 Punkten.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Am Vormittag hatten die Sorgen um den sich zuspitzenden Konflikt um Nordkorea den Dax mit 11.934 Punkten noch auf den tiefsten Stand seit Ende März gedrückt.

Die USA haben sich nach Angaben von Präsident Donald Trump für einen etwaigen militärischen Konflikt mit Nordkorea aufgestellt. Auf Wochensicht ging es für den Index um mehr als zwei Prozent nach unten.

Vor allem die Kursgewinne von Aktien aus der Medizinbranche sorgten dafür, dass der deutsche Leitindex nicht noch weiter nachgab. Die Aufschläge bei den Papieren von Fresenius oder Merck KGaA beliefen sich auf bis zu 1,7 Prozent. Händler begründeten die Käufe mit deren defensivem Charakter auch in Zeiten erhöhter Unsicherheit.

Bei den Nebenwerten ging es hingegen erneut bergab. Der MDax gab um 0,54 Prozent auf 24.491 Punkte nach und der TecDax verlor 0,67 Prozent auf 2218,47 Punkte. Beide Indizes verbuchen seit Jahresbeginn noch immer deutlich höhere Zugewinne als der Dax.

"Der Aktienmarkt hatte geopolitische Risiken zuletzt in starkem Maß ausgeblendet. Nun kehrt die Angst zurück", schrieb Tobias Basse von der NordLB mit Blick auf die Aktienschwäche der vergangenen Tage. Man dürfe jedoch auch nicht zu skeptisch werden. Das mit Abstand wahrscheinlichste Szenario sei eine perspektivische Entspannung in der Nordkorea-Krise. Eine solche wäre sicher positiv für die internationalen Aktienmärkte.

Im Dax verloren die Papiere des Chipherstellers Infineon als einer der schwächsten Index-Werte 0,7 Prozent. Technologieaktien reagieren in einem schwächeren Gesamtmarkt mitunter besonders sensibel.
Schlusslichter waren jedoch die Finanzwerte. Die Anteile der Deutschen Bank büßten nach einem negativen Analystenkommentar von der Bank HSBC mehr als 1 Prozent ein. Der Kurs fiel auf den niedrigsten Stand seit Anfang Dezember.

Im MDax verloren die Papiere von Deutsche Wohnen nach der Vorlage von Zahlen fast 2 Prozent. Der Immobilienkonzern hatte den Ausblick auf 2017 bestätigt. Einige Analysten hätten aber auf eine Anhebung gehofft, sagten Händler. Auch für Papiere des Versorgers Innogy ging es nach Halbjahreszahlen um 1,8 Prozent runter.

Am TecDax-Ende weiteten die Papiere von SLM Solutions ihre Verluste der vergangenen Tage noch einmal aus. Die Titel des Herstellers von 3D-Druckern verloren mehr als fünf Prozent. GFT dagegen waren nach einem positiven Analystenkommentar an der TecDax-Spitze mit gut 2 Prozent Plus.

Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,79 Prozent auf 3406,34 Punkte nach unten. Der französische CAC-40 und der britische FTSE-100 gaben um jeweils rund 1 Prozent nach. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa leicht im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,20 Prozent am Donnerstag auf 0,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,21 Prozent auf 141,60 Punkte. Der Bund Future legte um 0,19 Prozent auf 164,55 Punkte zu.

Der Euro stieg mit zuletzt 1,1816 US-Dollar wieder über die Marke von 1,18 Dollar. Ein unerwartet geringer Anstieg der US-Verbraucherpreise im Juli belastete die US-Währung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1765 (Donnerstag: 1,1732) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8500 (0,8523) Euro.

(felt)
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