Fotos Argentiniens Kampf gegen die Pleite
Zum zweiten Mal in 13 Jahren taumelt Argentinien einem Finanztrauma entgegen: Die Verhandlungen um eine Einigung im milliardenschweren Schuldenstreit seien gescheitert, verkündet Wirtschaftsminister Kicillof genervt. Der Schlichter attestiert Buenos Aires sofort den Zahlungsausfall. In den letzten Jahren hat Präsidentin Cristina Kirchner (Foto) den Kampf gegen die sogenannten "US-Geierfonds" aufgenommen. Die zweite Staatspleite ist auch für sie eine Niederlage.
Der Hedgefonds NML Capital und andere Gläubiger fordern von Buenos Aires die volle Rückzahlung samt Zinsen aus einst günstig gekauften Anleihen. Nach der ersten Staatspleite 2001 hatte Argentinien sich mit anderen Gläubigern darauf geeinigt, alte, lukrative Staatsanleihen gegen geringer dotierte zu tauschen. Doch NML Capital und andere Gläubiger ließen sich darauf nicht ein und beharrten auf ihren höheren Renditen. Die relativ geringe Summe von 1,5 Milliarden Dollar ist deshalb von so großer Bedeutung, weil davon die Bedienung anderer Staatsschulden abhängt. So entschied das Oberste Gericht in Washington im Juni, dass zunächst der besagte Betrag beglichen werden müsse, bevor übrige Gläubiger ausgezahlt werden.
Der argentinische Wirtschaftsminister Axel Kicillof (Foto) erklärte, cie US-Hedgefonds hätten einen Kompromissvorschlag abgelehnt, der eine Aussetzung des Urteils vorgesehen hätte, damit Argentinien ausstehende Zinszahlungen in Höhe von 539 Millionen Dollar hätte leisten können, klagte der sichtlich entnervte Kicillof bei einer Pressekonferenz. Mehrmals bezeichnete er die Hedgefonds als "Geier".
Zudem wandte sich der Wirtschaftsminister gegen eine vorangegangene Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's, Argentinien wegen der nicht beglichenen Zinszahlungen als "teilweisen Zahlungsausfall" einzustufen. "Wer glaubt Ratingagenturen schon? Wer denkt, dass sie unparteiische Schiedsrichter des Finanzsystems sind?", fragte Kicillof.
Die argentinische Präsidentin Kirchner bei einer Begrüßungszeremonie eines Segelschulschiffs. Sie erhält bei ihrem Kampf gegen die Staatspleite Unterstützung aus der Bevölkerung.
Argentinische Demonstranten protestieren gegen die Geierfonds. Kurz vor Ablauf der First, hatte es nach einem Deal in dem Schuldendrama ausgesehen:
In den Medien kursierte ein Plan, wonach Argentiniens private Bankenvereinigung ADEBA als Retter einspringen und die offenen Forderungen begleichen könnte.