Steigerung auf "sechs bis sieben Cent" möglich Altmaier erwartet weiteren Anstieg der Ökostromumlage

Frankfurt/Main · Die Bundesbürger müssen sich offensichtlich auf weiter steigende Stromkosten einstellen: Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) rechnet mit einem weiteren Anstieg der Ökostrom-Umlage.

Peter Altmaier - Bundeswirtschaftsminister und enger Vertrauter der Kanzlerin
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Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Sie werde im kommenden Jahr von derzeit 5,28 Cent auf "sechs bis sieben Cent" pro Kilowattstunde klettern - "wenn wir keine Veränderungen an den Vergütungen hinbekommen", sagte Altmaier der "Frankfurter Rundschau". Erneut rief er die Opposition zu Verhandlungen über die von ihm vorgeschlagene Strompreisbremse auf. Sie soll die Verbraucher entlasten.

Laut Altmaiers Vorschlag soll die Umlage zur Förderung von Strom aus Sonne, Wind und Biomasse 2014 auf dem Niveau dieses Jahres eingefroren werden. Ab 2015 soll sie nur noch um maximal 2,5 Prozent pro Jahr steigen. Strittig ist aber die Finanzierung. Die rot-grüne Mehrheit im Bundesrat stoppte die Strompreisbremse. Die SPD dringt stattdessen auf eine Senkung der Stromsteuer. Dies wiederum lehnt Altmaier ab.

Der Umweltminister sagte der Zeitung, die Ökostrom-Förderung könne bis 2040 "deutlich" mehr als eine Billion Euro kosten. Die Summe ergebe sich, wenn die Ökostrom-Förderbedingungen gleich blieben, der Ausbau so weiter gehe wie bisher und der Börsenstrompreis im Schnitt 4,5 Cent betrage.

Deutschland habe seit dem Jahr 2000 rund 66 Milliarden Euro für Ökostrom-Anlagen gezahlt. 250 Milliarden kämen dazu, weil die Vergütung jeweils garantiert 20 Jahre lang gezahlt wird. Weitere 730 Milliarden Euro würden für neue Ökostrom-Anlagen bis 2040 dazukommen. Dass der Börsenstrompreis unter 4,5 Cent bleibe, sei "nicht unwahrscheinlich", sagte Altmaier.

(AFP/felt)
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