Lebensmittel werden weltweit teurer Aldi erhöht den Butterpreis

Mülheim/Ruhr/Essen · Der Discounter Aldi hat erneut seinen Butterpreis deutlich erhöht. Das 250-Gramm Stück lag am Donnerstag für 0,95 Euro in den Kühlregalen der Discountketten Aldi Süd und Aldi Nord. Der Preis stieg damit um zehn Cent an. Bereits in der vergangenen Woche hatte Aldi den Butterpreis angehoben.

Handelsexperten hatten bereits in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass es den Molkereien gelungen sei, höhere Butterpreise gegenüber Lebensmittelhändlern durchzusetzen. An Aldi orientieren sich üblicherweise auch die großen Supermarktketten in ihrer untersten Preislage.

Weltweite Preissteigerungen

Auch weltweit sind die Lebensmittelpreise erneut gestiegen. Im September erhöhte sich der Preisindex der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) um drei auf 216 Punkte im Vergleich zum Vormonat, das waren 1,5 Prozent. Der Anstieg spiegele vor allem die höheren Preise bei Milch-und Fleischprodukten sowie bei Getreide wider, teilte die FAO am Donnerstag in Rom mit. Die Preise für Zucker und für Öle seien gefallen. Im August hatte der Index stagniert, im Juli war er jedoch wegen des Wetters in den USA stark in die Höhe geschnellt.

Gauck: Lebensmittel sind keine Selbverständlichkeit

Bundespräsident Joachim Gauck hat dazu aufgerufen, junge Menschen stärker für einen bewussten Umgang mit Lebensmitteln zu sensibilisieren. "Jede Schülerin und jeder Schüler in Deutschland sollte wissen, wie viel Arbeit auf dem Land nötig ist, bevor Kartoffeln und Schnitzel auf dem Teller liegen", sagte Gauck am Donnerstag in Berlin. Dies gelte auch dafür, "dass unzählige Tonnen von diesen kostbaren Nahrungsmitteln in den Industrieländern täglich im Müll landen. Das ist verwerflich im traurigsten Sinne des Wortes." Lebensmittel seien keine Selbstverständlichkeit, sagte Gauck, der eine Erntekrone der Landwirtschaft für seinen Amtssitz entgegennahm.

"Neben dem Erntedankfest sollte es ein Erntedenkfest geben", sagte das Staatsoberhaupt. Nachzudenken sei etwa darüber, wie die knappen Flächen in Deutschland genutzt würden - für Ackerbau, Umweltschutz, Trassen- und Wohnungsbau. Zu wachsender Kritik an Biosprit sagte Gauck: "Wie euphorisch waren wir anfangs beim Gedanken, mit Raps, Mais oder anderen Feldpflanzen unser Energieproblem bald lösen zu können!" Immer öfter komme nun aber die Sorge auf, dass gerade in ärmeren Ländern wertvolle Anbauflächen nicht für Nahrungsmittel genutzt werden können. Bauernpräsident Joachim Rukwied betonte, Hauptaufgabe der Landwirtschaft bleibe die Ernährung der Menschen.

(dpa)
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