Wegen Unsicherheit über EFSF Aktienmärkte schließen deutlich im Minus
Frankfurt/Main (RPO). Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag schwach geschlossen. Händler verwiesen auf Differenzen unter den Ländern der Euro-Zone bei der Bewältigung der Schuldenkrise. Der Dax verlor 2,5 Prozent auf 5766 Punkte. Der MDax gab 2,6 Prozent auf 8706 Punkte nach, und der TecDax fiel um 1,3 Prozent auf 678 Zähler zurück.
Die Kurse an der New Yorker Wall Street notierten ebenfalls leichter. Bis zum EU-Gipfel am Sonntag werde sich daran wohl auch nichts ändern, sagte ein Händler. Gegen 18 Uhr MESZ fiel der Dow-Jones-Index um 0,7 Prozent auf 11.429 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index gab 1,1 Prozent auf 2577 Zähler nach.
Die Differenzen bei der Schuldenkrise belasten auch den Euro. Die Gemeinschaftswährung geriet im Nachmittagshandel wieder unter Druck. Eine "große Lösung" auf dem EU-Gipfel am Wochenende werde zunehmend unwahrscheinlich, hieß es. "Hier blickt keiner mehr durch", sagte ein Händler angesichts der unklaren Lage. Gegen 18 Uhr kostete der Euro 1,3672 Dollar und damit gut einen Cent weniger als am Mittag. Die Europäische Zentralbank hatte am Nachmittag einen Referenzkurs von 1,3807 Dollar festgelegt.
Im Dax standen vor allem Versorger und Finanzwerte unter Druck. Die höchsten Verluste verbuchten Eon mit einem Minus von 5,8 Prozent auf 16,40 Euro. Deutsche Bank verloren 5,5 Prozent auf 26,03 Euro. Auch RWE gaben etwas mehr als fünf Prozent nach. An der Spitze der wenigen Gewinner standen Metro, die 1,0 Prozent auf 32,40 Euro stiegen. Der scheidende Konzernchef Eckhard Cordes erwartet, dass ein neuer Chef den Kurs des weltweit drittgrößten Handelskonzerns beibehalten wird.
Im MDax verloren EADS 5,9 Prozent auf 20,17 Euro und waren damit schwächster Wert. Sky und TUI gaben jeweils 5,7 Prozent nach. Gegen den Trend behaupteten sich drei Werte. Angeführt wurden sie von Puma, die sich um 0,6 Prozent auf 228,10 Euro verteuerten.
Im TecDax verloren Singulus 6,7 Prozent auf 2,79 Euro. Am anderen Ende legten Adva 9,3 Prozent auf 3,99 Euro zu. Der Netzwerkausrüster hatte am Morgen Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt: Dank Sondereffekten vervierfachte sich der Gewinn des Unternehmens aus Martinsried.
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