Belastungen für Haushalte Heizkostenabrechnungen steigen wegen Kälte im Frühjahr

München/Heidelberg · Der außergewöhnlich kalte Jahresbeginn 2021 hat viele Haushalte in Deutschland bei den Heizkosten belastet. Nach Berechnungen der Vergleichsportale Check24 und Verivox werden vor allem Verbraucher mit Gasheizungen deutlich höhere Abrechnungen bekommen.

 Eine Frau dreht am Thermostat einer Heizung (Symbolbild).

Eine Frau dreht am Thermostat einer Heizung (Symbolbild).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Laut Check24 zahlt ein Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizt, für den Zeitraum von September bis Mai 1256 Euro - zehn Prozent mehr als in der vorangegangenen Heizperiode. Verivox kommt auf einer etwas anderen Berechnungsgrundlage für eine Familie auf 7,1 Prozent höhere Heizkosten.

Für die gesamte Heizperiode von September bis Mai ergibt sich auf Basis der Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein um elf Prozent höherer Heizbedarf als in der Vorjahresperiode. Im Mai hätten die Haushalte im Durchschnitt fast ein Viertel mehr Energie für die warme Wohnung aufwenden müssen als im Mai 2020.

„Die realen Heizkosten sind stark vom jeweiligen Verbrauch und von den Preisen zum Kaufzeitpunkt beziehungsweise Vertragsabschluss abhängig“, sagte Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24. Im Durchschnitt sei Heizen mit Gas in der aktuellen Heizperiode 14 Prozent teurer gewesen als Heizen mit Öl. Der Check24-Musterhaushalt zahlte demnach 1105 Euro fürs Heizen mit Öl, 151 Euro weniger als bei einer Gasheizung.

Beim Heizöl kommt es entscheidend darauf an, wann der Tank aufgefüllt wurde. „Haushalte, die sich die Preise im September 2020 sichern konnten, haben eine der günstigsten Heizperioden überhaupt hinter sich“, sagte Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. Kostete leichtes Heizöl in der Heizperiode 2019/2020 im Mittel 58,80 Euro brutto pro Hektoliter, waren es in dieser Saison durchschnittlich 54 Euro. Die schrittweise Anhebung des CO2-Preises werde das Heizen mit Öl mittel- bis langfristig aber immer unattraktiver machen. Seit dem Preistief im September 2020 ist der Heizölpreis inzwischen um 65 Prozent gestiegen.

(felt/dpa)
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