Menlo Park Facebook wertet Nutzer-Daten aus

Menlo Park · Das Online-Netzwerk hat dazu seine Datenschutzregeln geändert.

Facebook will seine Werbung künftig auch in Deutschland stärker personalisieren. Dafür sollen unter anderem Informationen über besuchte Seiten und genutzte Apps ausgewertet werden. Die Nutzer können diese Personalisierung abschalten, dies gelte dann für alle Geräte, erklärte Datenschutz-Chefin Erin Egan. In einem neuen Bereich könnten Nutzer herausfinden, warum ihnen bestimmte Werbung angezeigt wurde, und die Einstellungen verändern.

Die Neuerungen fallen mit der ersten Aktualisierung von Facebooks Datenschutz-Regeln seit rund einem Jahr zusammen. Neu hinzu kommen unter anderem Bestimmungen für Bezahldienste und Käufe bei Facebook, wie das Online-Netzwerk ankündigte. Ein neuer Bereich mit dem Namen "Grundlagen zur Privatsphäre" (Privacy Basics) solle Nutzern besser erklären, wie Facebook funktioniert, sagte Egan. Unter anderem solle es dort zunächst 15 Video-Anleitungen zu den am häufigsten gestellten Fragen geben, etwa wie man unerwünschte Nutzer blockiert.

Zu den wesentlichen Neuerungen gehörten Vorgaben zum Umgang mit Bezahlinformationen bei Einkäufen auf der Facebook-Plattform. Dabei geht es um Zahlungsdaten wie Kartennummern, aber auch um Informationen über die Einkäufe. Man werde dabei die Angaben über einzelne gekaufte Artikel löschen können, erklärte Egan. Der "Kaufen"-Button, für den die Datenschutz-Bestimmungen hauptsächlich angepasst wurden, ist in Deutschland noch nicht verfügbar. Laut Medienberichten arbeitet Facebook auch an einer Bezahlfunktion für seinen Kurzmitteilungsdienst Messenger.

Außerdem macht die Aktualisierung der Datenschutz-Regeln den Weg für ortsbasierte Werbeanzeigen frei, sofern der Nutzer seinen Aufenthaltsort mit Facebook teilt. Das Versprechen, Nutzerdaten des Kurznachrichtendienstes Whats-App würden nicht mit den Facebook-Informationen verknüpft, bleibe bestehen, versicherte Egan. Im Text der Datenschutz-Regeln wird das nicht erwähnt, dort ist die Rede davon, dass Facebook Daten von Diensten bekommen kann, die unter dem Konzerndach agieren.

(dpa)
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