Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
EILMELDUNG
Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen

Düsseldorf Facebook will angeblich Funk-Drohnen nutzen

Düsseldorf · Die Flugkörper können jahrelang in der Luft bleiben. Auch Google will Internet-Zugänge von riesigen Ballons aus anbieten.

Nach dem spektakulären Kauf von WhatsApp für 14 Milliarden Euro plant Facebook-Gründer Mark Zuckerberg offenbar den nächsten wichtigen Deal. Dieses Mal steht der US-Drohnenhersteller Titan Aerospace auf seinem Zettel. Das berichten der TV-Sender NBC und das "Wall Street Journal". Der Kaufpreis soll bei etwa 60 Millionen Dollar (rund 44 Millionen Euro) liegen.

Facebook will die Drohnen einsetzen, um das Internet auch in Regionen zugänglich zu machen, die bisher noch nicht abgedeckt sind. Beginnen will Zuckerberg in Afrika, wo jeder Sechste einen Internet-Zugang hat. 11 000 unbemannte Flugobjekte soll die Firma zunächst herstellen, vorwiegend solche vom Typ "Solara 60". Die solarbetriebenen Drohnen seien Satelliten, die sich in Flughöhen von 19 Kilometern bewegen und bis zu fünf Jahre ohne Unterbrechung in der Luft bleiben können, berichtet der Branchendienst TechCrunch.

Facebook wollte sich nicht zu den Plänen äußern. US-Medien zufolge soll das 2012 gegründete Unternehmen Titan Aerospace ausschließlich für "internet.org" arbeiten. Die von Zuckerberg ins Leben gerufene Intiative ist ein Zusammenschluss mehrerer internationaler Unternehmen der Telekommunikations- und Internetbranche. Mit ihr will der Facebook-Gründer erreichen, dass die nächsten fünf Milliarden Erdenbürger ans Netz angeschlossen werden. Zurzeit sind es 1,2 Milliarden. Offenbar nicht genug für Zuckerberg. Der 29-Jährige will Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern, die sich bisherige Datenflatrates nicht leisten können, kostenlos in die Online-Welt einführen. Sie sollen eine Grundversorgung an Internet bekommen, einen Basisdienst, über den sie mehrere ausgewählte Internetseiten oder Dienste nutzen können. Und natürlich soll Facebook darüber zugänglich gemacht werden. Das soziale Netzwerk hat schon mehr als eine Milliarde Mitglieder auf der ganzen Welt.

Auf dem Mobile World Congress in Barcelona warb Zuckerberg gerade erst für sein Projekt – und positionierte sich als Missionar in Sachen Internet für die Dritte Welt. "Die meisten Menschen haben keinen Webzugang. Wenn man sie mit dem Internet verbindet, schafft man 100 Millionen neue Jobs", sagte er. Am Ende geht es Zuckerberg aber auch knallhart ums Geschäft: Er will, dass die Mobilfunkkonzerne investieren und er mit Facebook ohne große eigene Investitionen mehr Kunden hat. Gelingt es ihm, viele Unternehmen von seiner Idee zu begeistern, wird die Zahl der Nutzer explodieren – und Facebook vermutlich zum größten Datensammler der Welt.

Zuckerbergs Vorstoß ist auch ein Angriff auf Konkurrent Google: Der Suchmaschinen-Gigant verfolgt mit seinem Projekt "Loon", das seit Juni 2013 in einem Geheimlabor ausgetüftelt wird, dasselbe Ziel. Google will das Internet aber nicht per Drohne, sondern mit Ballons von überall auf der Erde erreichbar machen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort