Stuttgart Ex-Vorstand der Deutschen Bank führt jetzt Landesbank
Stuttgart · Im Streit hatte Rainer Neske 2015 die Deutsche Bank verlassen, jetzt ist er zurück in der Branche. Im Juli wird der 51-Jährige in den Vorstand der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) einziehen, im November übernimmt er die Führung von Deutschlands größter Landesbank. Neske solle den risikoarmen Kurs seines Vorgängers Hans-Jörg Vetter fortführen, so der Aufsichtsrat. Vetter geht in den Ruhestand.
Neske war im Sommer 2015 als Privatkunden-Vorstand der Deutschen Bank abgetreten, weil er die neue Strategie, die Abspaltung der Postbank und das Eindampfen des Privatkundengeschäfts, ablehnte. Bei der Hauptversammlung 2015 hatten Aktionäre den Münsteraner mit Applaus verabschiedet. Mitarbeiter kritisierten dagegen, er sei mitverantwortlich für die schlechte Stimmung in der Bank gewesen. Neske muss nach seinem Abschied ein Jahr warten, bis er bei Konkurrenten anheuern durfte.
Die LBBW-Eigentümer, das Land Baden-Württemberg, Sparkassen und Stuttgart, stehen geschlossen hinter Neske. Sie hatten das Institut 2009 mit einer Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro stützen müssen. Nach einer Schrumpfkur ist die Bank wieder auf Kurs.