Bilanzfälschung und Behinderung der Bankenaufsicht Ex-Manager der Deutschen Bank in Italien zu Haftstrafen verurteilt

Mailand · Ein Gericht in Mailand hat mehrere frühere Manager der italienischen Problembank Monte dei Paschi di Siena (MPS), der Deutschen Bank und der japanischen Bank Nomura zu Gefängnisstrafen verurteilt. Außerdem verhängte das Gericht Geldstrafen.

 Das Logo der Deutschen Bank an der Firmenzentrale des Bankhauses.

Das Logo der Deutschen Bank an der Firmenzentrale des Bankhauses.

Foto: dpa/Silas Stein

Die Deutsche Bank AG, ihre Londoner Filiale und Nomura erhielten außerdem Geldstrafen zwischen 3,0 und 3,4 Millionen Euro, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Darüber hinaus werden Vermögenswerte in Höhe von 88 Millionen Euro bei Namura und 64 Millionen Euro bei der Deutschen Bank beschlagnahmt. Die Deutsche Bank kündigte eine Prüfung des Urteils an.

Bei dem seit fast drei Jahren laufenden Prozess ging es um Vorwürfe unter anderem der Bilanzfälschung sowie der Behinderung der Bankenaufsicht. Hintergrund war die Übernahme der Bank Antonveneta durch MPS im Jahr 2008. MPS, die älteste Bank der Welt, kämpft seit langem mit großen Problemen.

Der frühere MPS-Präsident Giuseppe Mussari erhielt laut Ansa nun siebeneinhalb Jahre Haft, Ex-Generaldirektor Antonio Vigni sieben Jahre und drei Monate, Ex-Finanzchef Gian Luca Baldassarri vier Jahre und acht Monate und Ex-Finanzdirektor Daniele Pirondini fünf Jahre und drei Monate. Gegen die Urteile ist Berufung möglich.

Sechs frühere Manager der Deutschen Bank - darunter einer aus ihrer Londoner Filiale - wurden laut Ansa zu Freiheitsstrafen zwischen dreieinhalb Jahren und vier Jahren und acht Monaten verurteilt. Zwei frühere Nomura-Manager erhielten Urteile von drei Jahren und fünf Monaten beziehungsweise vier Jahren und acht Monaten. „Wir sind von diesem Urteil enttäuscht und werden die Begründung prüfen, sobald diese vorliegt“, teilte die Deutsche Bank am Freitag mit.

(cka/dpa)
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