Essen Evonik steuert weiter in Richtung Börse

Essen · Der Spezialchemie-Konzern Evonik setzt seinen Erfolgskurs fort. Im zweiten Quartal kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern verbesserte sich um 16 Prozent auf 560 Millionen Euro. "Unser Chemiegeschäft brummt", sagte Evonik-Chef Klaus Engel. Der Essener Konzern blickt auch weiter zuversichtlich in die Zukunft und bekräftigte seine erst im Mai angehobene Jahresprognose.

Mit den guten Zahlen im Rücken nimmt die Evonik AG, die aus dem früheren Kohlekonzern RAG hervorgegangen ist, auch weiter Kurs auf die Börse. Der Mehrheitseigner RAG-Stiftung hatte im April erklärt, ein Sprung auf das Börsenparkett sei noch 2011 möglich. Ein Hintertürchen hatte sich die Stiftung aber offen gelassen: Der Börsengang stehe unter dem Vorbehalt, dass er bei einer möglichen Eintrübung der Konjunktur "jederzeit angehalten" werden könne. Die RAG-Stiftung hält knapp 75 Prozent an dem Essener Konzern. Die übrigen Evonik-Anteile besitzt der Finanzinvestor CVC.

Am 23. September kommt das Kuratorium der RAG-Stiftung zusammen, um zu entscheiden, ob und wann der Börsengang erfolgt. Die Mitglieder hoffen, dass sich bis dahin die Turbulenzen an den Börsen gelegt haben. Insgesamt sollen rund ein Drittel der Anteile an die Börse gehen, heißt es in Finanzkreisen. Der Erlös muss groß genug sein, denn er soll zur Finanzierung der Ewigkeitskosten des Bergbaus (Abpumpen der Gruben) dienen.

Nur beim Konzerngewinn musste Evonik im abgelaufenen Quartal Federn lassen. Dieser schrumpfte auf 94 Millionen Euro. Hintergrund ist hier unter anderem der Verkauf der Mehrheit an dem Versorger Steag. Die Tochter hatte im Vorjahr noch einen Ergebnisbeitrag geleistet. Nun belasteten auch Einmalaufwendungen für die Steag das Ergebnis.

(RP)
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