Frankfurt/M. Warum die EZB so wichtig ist im Poker um Griechenland

Frankfurt/M. · Große Auswahl haben Griechenlands Banken beim Erschließen von Geldquellen derzeit nicht. Für Institute, die sich nicht mehr an den Märkten finanzieren können, ist die EZB ein umso wichtigerer Kreditgeber.

Alexis Tsipras und sein Kabinett in Griechenland
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Griechenland: Das ist das Kabinett in Athen

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Ende 2014 summierten sich die Gelder, die sich Griechenlands Banken bei der Notenbank besorgt hatten, auf 56 Milliarden Euro. Ökonomen sind überzeugt: Ohne das EZB-Geld droht griechischen Banken die Pleite. Rettungsanker sind derzeit noch Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance"/ELA). Diese vergibt die griechische Zentralbank; allerdings muss der EZB-Rat dem zustimmen. Er könnte ELA-Kredite mit Zwei-Drittel-Mehrheit stoppen, falls die Rückzahlung der Gelder unwahrscheinlich ist. Alle zwei Wochen überprüft der Rat die Bedingungen. Bei ELA haftet die jeweilige nationale Zentralbank beziehungsweise der jeweilige Staat.

Wie der Name schon sagt, sollen diese Kredite nur vorübergehend im Notfall ausbezahlt werden - und zwar an im Grunde gesunde Banken, die aber Liquiditätsprobleme haben, etwa weil Bankkunden in kurzer Zeit hohe Summen von ihren Konten abheben wie derzeit in Griechenland. Sollte der Abfluss der Gelder im aktuellen Tempo weitergehen, könnte das durchaus zum Problem für Banken werden.

Wenn sich die griechische Regierung und die Euro-Vertreter nicht mehr einigen, könnte den griechischen Banken schnell das Geld ausgehen. Doch gestern Abend hieß es, die EZB habe den Rahmen für Notkredite erneut erhöht auf nun 68,3 Milliarden Euro.

(dpa)
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