Energiekonzern Eon laufen Kunden in England davon

Essen · Im ersten Quartal verlor der Energieversorger 200.000 Kunden. Auch Innogy kämpft auf der Insel mit Problemen.

 Logo des Energiekonzerns.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Großbritannien wird für die deutschen Energiekonzerne zum Albtraum. „Im ersten Quartal haben wir in Großbritannien etwas über 200.000 Kunden verloren“, sagte Eon-Finanzchef Marc Spieker am Montag. Der Gewinn fiel dort um satte 60 Prozent auf 59 Millionen Euro. Bei der RWE-Tochter Innogy, deren Netz- und Vertriebsgeschäft Eon übernehmen will, laufen Kunden bereits seit Jahren davon. Grund sind bei Innogy Abrechnungsprobleme, hinzukommen Preisgrenzen der britischen Regierung. Auch sonst knirscht es bei der Aufteilung von Innogy, die Eon mit dem Rivalen RWE vereinbart hatte. Die EU ist in die intensive Prüfung des Deals eingestiegen. Bei Bayer dauerte das Verfahren Jahre, bei Thyssenkrupp und Siemens hat die EU Fusionen sogar verhindert. Spieker bleibt dennoch gelassen: „Das sind ganz unterschiedliche Industrien. Wir sind zuversichtlich, die Genehmigung der EU in der zweiten Jahreshälfte zu erhalten.“ Die Gespräche liefen gut, wie auch die mit den Arbeitnehmern, so Spieker. Eon will nach der Innogy-Übernahme 5000 Stellen abbauen. Details werde es aber erst nach dem Closing geben, kündigte der Finanzchef an.

Das operative Geschäft lief dagegen rund, in Deutschland gewann Eon 100.000 Kunden dazu. Der Gewinn ging dennoch um acht Prozent auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Eon leidet unter der nötig gewordenen Neubewertung von Pensionsverpflichtungen.

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