Hameln Eon fährt Kernkraftwerk nach Streit wieder hoch

Hameln · Das Atomkraftwerk Grohnde ist nach zweimonatiger Überprüfung und einem Streit zwischen Umweltministerium und Betreiber Eon wieder am Netz. Der Meiler bei Hameln sei am Samstagabend wieder mit dem Stromnetz verbunden worden, teilte Eon gestern mit. Das AKW war vor zwei Monaten für eine Revision abgeschaltet worden. Das von dem grünen Politiker Stefan Wenzel geleitete Umweltministerium hatte den Neustart zunächst gestoppt, weil es Hinweise auf mögliche Mängel bei der Reparatur gegeben hatte.

Am Freitagabend wurde die Genehmigung dann aber doch erteilt. Eon habe den Nachweis erbracht, dass die Reparaturarbeiten ordnungsgemäß ausgeführt worden seien, teilte das Ministerium in Hannover mit. Dies habe auch der TÜV bestätigt, der Betriebsleiter in Grohnde habe die Vorwürfe in einer eidesstattlichen Versicherung zurückgewiesen.

Zuvor hatte Eon noch einen Eilantrag beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg gestellt, um das Wiederanfahren des Kraftwerks gerichtlich zu erzwingen.

Eine Anti-Atom-Initiative hatte beklagt: Eon habe einen Riss an einer 30 Jahre alten Armatur unter Zeitdruck schweißen lassen, damit Grohnde rasch wieder hochgefahren werden könne. Der Energiekonzern nannte die Kritik ein durchsichtiges, politisch motiviertes Manöver. Umweltminister Stefan Wenzel sagte zu Kritik: "Die meinem Ministerium und mir unterstellten Vorwürfe der politischen Willkür und des Rechtsbruchs weise ich auf das Entschiedenste zurück."

(dpa/RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort