Auch Züge nach Deutschland betroffen Streiks bei den Bahnen in Österreich und Belgien

Wien/Brüssel · Eisenbahner in zwei Nachbarländern fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt. Auch grenzüberschreitende Verbindungen sind vom Streik der Österreicher betroffen.

 In Belgien wird ab Dienstag nur etwa jeder vierte Zug fahren.

In Belgien wird ab Dienstag nur etwa jeder vierte Zug fahren.

Foto: dpa-tmn/Julien Warnand

In zwei Nachbarländern wird zu Beginn der Woche im Schienenverkehr gestreikt. In Österreich hat um Mitternacht ein landesweiter Streik der Eisenbahner begonnen. Nach gescheiterten Tarifverhandlungen wird der gesamte Zugverkehr laut Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) bis 24 Uhr (MESZ) eingestellt. Auch grenzüberschreitende Verbindungen mit Deutschland, der Schweiz und anderen Ländern seien betroffen. Hier wurden bereits am Abend Ausfälle angekündigt. Die ÖBB rieten den Kunden, nicht notwendige Fahrten zu verschieben oder alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.

Die Gewerkschaft vida hatte zuletzt 400 Euro mehr auf alle Kollektivverträge und Ist-Löhne für die 50.000 Eisenbahner im Land gefordert. Das wäre laut Gewerkschaft durchschnittlich etwa ein Gehalts-Plus von mehr als 13 Prozent. Die Arbeitgeberseite besserte ihr Angebot zuletzt auf 8,44 Prozent nach. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter geben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern der Verhandlungen. Am Dienstag soll über die weitere Vorgehensweise beraten werden.

Bahnkunden in Belgien müssen sich von Dienstag bis Donnerstag auf Streiks einstellen. Am Dienstag wird im Schnitt nur jeder vierte Zug fahren, teilte die belgische Bahngesellschaft SNCB mit. Der Streik soll demnach an diesem Montag um 21 Uhr beginnen. Die Eisenbahngewerkschaften haben zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um die Regierung zu mehr Investitionen in das Schienennetz zu drängen.

In den Provinzen Namür, Luxemburg und einem Teil von Wallonisch-Brabant wird Medienberichten zufolge der Bahnverkehr wegen Personalmangels vollständig unterbrochen sein. Am Mittwoch und Donnerstag wird der Bahnverkehr wegen eines 48-stündigen Streiks der Lokführergewerkschaft gestört sein. Bahnmitarbeiter in Belgien klagen regelmäßig über sich verschlechternde Arbeitsbedingungen und fordern mehr staatliche Investitionen.

(juju/afp/Reuters)
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