Berlin Einnahmen der Praxisärzte sind deutlich gestiegen

Berlin · Zwischen Ost und West ist der Unterschied groß.

Niedergelassene Ärzte steigerten ihre Einnahmen zwischen 2007 und 2011 um 21 Prozent, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Allerdings sind auch die Kosten für Personal, Mieten und Strom in gleicher Relation gewachsen. Im Jahr 2011 flossen in eine Praxis durchschnittlich 483 000 Euro. Der statistische Reinertrag vor Steuern und Versicherungen pro Mediziner und Monat lag bei durchschnittlich 13 833 Euro.

Die stärksten Einkommenszuwächse verzeichneten die Augenärzte, die sich bei der Honorarverteilung bislang eher am unteren Ende bewegten. Auch bei Allgemeinmedizinern sind die Einkommen deutlich gestiegen. Spitzenreiter bei den Einnahmen bleiben Radiologen und Nuklearmediziner. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, verwies darauf, dass nach Abzug des Inflationsausgleichs die Kassenärzte eine reale Steigerung von jährlich zwei Prozent erzielt hätten. "Ein Zuwachs in dieser Höhe ist nicht nur gerechtfertigt, sondern nach mehr als 20 Jahren strikter Budgetierung dringend erforderlich", sagte er und betonte, dass von dem Reinertrag auch Investitionen bezahlt werden müssten.

Die Ärzteschaft erklärte, dass nur 69 Prozent der Honorar-Einnahmen 2011 aus der Behandlung von Kassenpatienten gekommen seien. Die übrigen 31 Prozent brachten Privatpatienten ein. Dabei sind 90 Prozent gesetzlich versichert. Auffällig ist, dass die Einkommensunterschiede zwischen Ost und West und einzelnen Arztgruppen groß sind. So liegen die Praxiseinnahmen im Westen bei jährlich 516 000 Euro und im Osten bei 339 000 Euro.

(qua)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort