Fotos Ein "obdachloser Milliardär" rettet Karstadt
Der Investor Nicolas Berggruen teilt die Schwäche seines Vaters für Kunst, interessiert sich aber auch für das Sammeln von Firmen. Seine Firma Berggruen Holdings, der der Deutsch-Amerikaner als Geschäftsführer vorsteht, hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren an über hundert Unternehmen langfristig beteiligt. „Ästhetik, Architektur und Kunst interessieren uns ebenso wie der Cash flow“, heißt es auf der Website seines Unternehmens.
Auch an Karstadt betonte Berggruen ein langfristiges Interesse, wodurch er sich auch die Rückendeckung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bei der Übernahme der insolventen Warenhauskette sicherte.
Im Mai 2010 verkündete der 49-Jährige, der zu einer Generation von sozial und ökologisch handelnden Investoren zählt, er wolle Karstadt retten.
Vater Heinz Berggruen gilt als einer der bedeutensten deutschen Kunstsammler des 20. Jahrhunderts. Der Stadt Berlin stellte Berggruen, der einst vor den Nazis in die USA geflohen ist, seine Sammlung gegen eine geringe Gebühr zur Verfügung. Seine Kunstsammlng ist heute in der Hauptstadt in einem nach ihm benannten Museum zu sehen.
Nicolas Berggruen ist zwar in Paris geboren worden, wuchs aber überwiegend in den USA auf. Bereits mit 25 Jahren stieg er nach einem Wirtschafts-Studium in das Investoren-Geschäft ein. Nach den ersten Milliarden-Investitionen stieg er in der Liste der Superreichen des US-Magazins Forbes schnell auf.
Bis heute ist Berggruen ungebunden, ohne festen Wohnsitz, unverheiratet und ohne Kinder. Er lebt ein Jetsetter-Leben überwiegend in Hotels und Flügzeugen. "Er hält es nicht lange an einem Ort aus", zitiert das "Hamburger Abendblatt" einen Vertrauten des Milliardärs. Das "Wall Street Journal" nannte ihn einen "obdachlosen Milliardär".
Auch seine Investments hat er rund um den Globus verteilt: Ihm gehören Bürotürme in Shanghai, Hotels in Indien und Cafes in Berlin.
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