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Kolumne Kurt Von Storch Ein guter Mix aus Aktien, Anleihen, Gold

Italiens Bankenkrise, Nullzinspolitik und womöglich Donald Trump als nächster US-Präsident: Die Rahmenbedingungen für Anleger werden schwieriger. Doch das Geld einfach im Sparstrumpf zu lassen, ist keine Lösung.

Köln Halten wir kurz inne, liebe Leser - und denken über das Weltgeschehen nach. Über Politik und Wirtschaft. In Italien droht die nächste, große Bankenkrise. Dazu der Brexit, dessen langfristige Folgen kaum absehbar sind. Oder die Nullzinspolitik der Notenbanken. Nicht zu vergessen die Flüchtlingskrise. Und wenn es hart auf hart kommt, wird Donald Trump im November zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt. Ein Populist, dessen wesentliche Eigenschaft es ist, dagegen zu sein. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Keine allzu rosigen Aussichten.

Überlegen wir uns, was das zuvor beschriebene Umfeld für Anleger bedeutet. Ganz klar, werden viele jetzt sagen: Die Zeit zu investieren war auch schon mal besser! Also erst einmal nichts tun. Die Gefahr, Geld zu verlieren, ist schließlich riesengroß; zumal die Börsenkurse nicht weit entfernt sind von ihren Höchstständen. Kann also nur schiefgehen. Es braucht nicht viel, um dieser vermutlich weit verbreiteten Argumentation zu folgen. Eine gesunde Portion Vorsicht hat schließlich noch niemanden geschadet, an der Börse schon gar nicht. In diesen Tagen scheint das im Besonderen zu gelten.

Mit ihrer notorisch großzügigen Rettungspolitik haben die großen Notenbanken die Welt in den vergangenen Jahren nicht sicherer, sondern zerbrechlicher gemacht. Aus kleinen Krisen sind große geworden, die möglicherweise noch größer werden. Ihre aggressive Geldpolitik ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Vielen Menschen wird das zunehmend bewusst. Die Welt ist fragil - ich sehe das genauso.

Aber, und da würde ich den Argumenten zuvor widersprechen: Es war nie einfach, Geld anzulegen. Niemals in der Geschichte. Zu allen Zeiten ließen sich mehr oder weniger gute Argumente und Krisen finden, besser nichts zu tun. So wie jetzt auch. Im Grunde ist also alles beim Alten.

Niemand weiß, was die Zukunft bringen, welche Folgen die aggressive Notenbankpolitik haben wird. Sicher ist nur, dass nichts mehr sicher ist. Schlussendlich bleiben Anlegern drei Möglichkeiten:

Möglichkeit eins ist, einfach so zu tun, als sei alles wie immer. Niedrigzinsen? Wird schon werden - man muss nur Geduld haben! Bis dahin einfach weitermachen. Wie ein Truthahn, der noch am Morgen des Thanksgiving an den Futtertrog stolziert und sich dann wundert, dass er abends im Ofen landet. Ich kann Anlegern nur raten: Seien Sie keine Truthähne!

Variante zwei wäre, sich auf den Börsenuntergang vorzubereiten. Eine Wette auf den großen Knall. Den Crash gibt es aber nicht auf Bestellung. Möglicherweise kommt er viel später, als der Anleger, der darauf wettet, gedacht hat. Oder gar nicht. Da eine solche Wette an der Börse sehr kostspielig ist, kann es sein, dass der Wetteinsatz verloren ist, noch bevor es kracht. Wenn es dann tatsächlich so weit ist, kann sich der Anleger zwar damit rühmen, es schon immer gewusst zu haben, sein Geld ist aber weg. Ich halte das für nicht sonderlich erstrebenswert.

Ich würde stattdessen Variante drei vorziehen: eine möglichst robuste Anlagestrategie. Deren Kern sollte ein breit aufgestelltes Portfolio sein - mit Qualitätsaktien, ausgewählten Unternehmensanleihen und Gold. Die Liquidität der Anlagen ist wichtig, um auf Veränderungen im Anlageumfeld reagieren und Gelegenheiten nutzen zu können. In turbulenten Phasen ist die Strategie widerstandsfähig genug, um Verluste auf ein tragbares Maß zu begrenzen. In ruhigen Zeiten lassen sich damit gute Erträge erwirtschaften. Wir haben in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit dieser Strategie gemacht.

DER AUTOR IST GRÜNDER UND VORSTAND DER FLOSSBACH VON STORCH AG IN KÖLN.

(RP)
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