Durchhalteparolen am BER "Einer für alle, alle für einen"

Berlin · Mehr als vier Jahre nach dem ersten geplatzten Eröffnungstermin läuft es auf der Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens offenkundig noch immer nicht ganz rund. Flughafenchef Karsten Mühlenfeld rief die Firmen Imtech, Siemens, Caverion, Bosch und T-Systems zu einer besseren Zusammenarbeit auf.

Hauptstadtflughafen: So oft wurde die Eröffnung des BER schon verschoben
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Foto: dpa, rhi hpl

"Was wir wollen ist, dass wir mit den Firmen ein gemeinsames Team bilden, welches an einen Strang zieht, um den BER fertig zu bekommen - nach dem Prinzip "Einer für alle und alle für einen"", sagte Mühlenfeld der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Treffen beim Regierenden Bürgermeister und Flughafenaufsichtsratschef Michael Müller (SPD) im Roten Rathaus in dieser Woche soll die Firmen in den Blickpunkt rücken. Es gehe darum, allen die "Ernsthaftigkeit der Situation" zu vermitteln, hatte Müller angekündigt.

Mühlenfeld kritisierte, die Medien schöben die Verantwortung für Probleme primär der Flughafengesellschaft zu. "Ich hab noch nichts gelesen über die großen Baufirmen, die wir da haben." Es gehe bei dem Projekt in gewissem Maße um die Reputation Deutschlands.

Im Terminal läuft vor allem die Sanierung der Brandschutzanlage. Während das Gebäude in der Bauphase immer wieder größer geplant wurde, wurde die Steuerung nicht angepasst. In ersten Segmenten ist die Anlage nach Flughafen-Berechnungen inzwischen beherrschbar. "Aber "proof of the pudding" (die entscheidende Bewährungsprobe) werden natürlich erst die Heißgasrauchversuche sein, wenn die Entrauchung im Realfall getestet wird", sagte Mühlenfeld.

Nach vier geplatzten Eröffnungsterminen seit 2011 soll der drittgrößte deutsche Flughafen nun im zweiten Halbjahr 2017 in Betrieb gehen. Der Zeitplan enthielt ursprünglich einen Puffer von sechs Monaten, der nach Flughafenangaben nun zur Hälfte aufgebraucht ist. Mühlenfeld machte deutlich, dass der Airport nicht zwangsläufig zum Start des Winterflugplans Ende Oktober 2017 in Betrieb gehen muss. Auch ein Start im November oder Dezember ist demnach möglich.

Ob 2017 zu halten ist, hängt stark davon ab, ob die Behörden im Frühjahr Nachträge zur Baugenehmigung billigen, in denen der Umbau der Entrauchungsanlage niedergelegt ist.

(felt/dpa)
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