Tests für Zuhause Die Jagd nach den Corona-Selbsttests

Bisher musste man schnell sein, um online oder im Laden einen Selbsttest zu ergattern. Mitterweile haben viele Händler und Drogeriemärkte Tests im Sortiment. Aber Versorgungslücken gibt es immer mal wieder.

 Die Selbsttest soll es bald in größerer Menge im Handel zu kaufen geben (Symbolbild).

Die Selbsttest soll es bald in größerer Menge im Handel zu kaufen geben (Symbolbild).

Foto: dm-drogerie markt/Boris Breuer

Das Geschäft mit den Corona-Selbsttests im Handel sollte eigentlich ein Mittel sein, um den Menschen in der Pandemie mehr Sicherheit zu geben – und sei es nur für einen Tag. So mancher Einzelhandels- oder Drogeriemarkt bietet sie auch schon an (meist für Preise zwischen fünf und acht Euro pro Stück), doch oft sind sie schnell wieder aufgebraucht. Der  Hintergrund: Viele von den Tests kommen aus China und hängen europaweit in Einzelfällen vier bis fünf Tage in Zollkontrollen fest.

Der Drogeriemarkt Müller beispielsweise hat bereits online und stationär Selbsttests für den Gebrauch zu Hause verkauft. Derzeit sind die allerdings komplett vergriffen, was laut Unternehmen daran liegt, dass bei den Lieferanten zu wenig verfügbar ist. Für die nächste Zeit habe man große sechsstellige Mengen von unterschiedlichen Herstellern bestellt, erklärt Müller. 

DM hat am Freitag mit dem Verkauf von Selbsttests in seinen über 2000 Filialen begonnen. Wegen Verzögerungen bei der Zuteilung von Tests könne es aber sein, dass einige Märkte bereits Tests im Sortiment hätten, während andere noch warteten, erklärt das Unternehmen. Auch die Menge der Selbsttests in den jeweiligen Filialen könne unterschiedlich sein. In beispielhaften Zahlen hieß das am Freitag: Fehlanzeige am Düsseldorfer Hauptbahnhof, Stäbchen für den Nasentest in Mettmann (maximal drei pro Kunde, 200 Stück, laut Filiale mit wöchentlicher Neulieferung), fünf Stück im Meerbusch-Büderich, wo mittags immerhin noch 130 verfügbar waren. Auch in anderen Filialen in Krefeld, Mönchengladbach und Duisburg sind laut DM-Website noch jeweils bis zu 200 Sets verfügbar. Online verkaufe man bereits seit dem 11. März Tests der chinesischen Firma Boson. Kodi bietet durchschnittlich 200 bis 250 aus einer Lieferung pro Filiale an, aber auch hier kann es wie bei Aldi Süd immer mal zu Engpässen kommen. Real bietet auf seiner Website ebenfalls Tests verschiedener Lieferanten an.

DM hatte den Verkaufsstart erstmals für den 9. März angekündigt, aber schon zweimal verschoben. Stattdessen hatte Aldi als erster die Tests angeboten. Der Discounter verkaufte die ersten Tests schon am 6. März, aber da waren sie binnen kurzer Zeit vergriffen gewesen. Schon morgens um acht hatten viele Kunden vergebens versucht, welche zu kaufen.  

Bei Rossmann sind online keine Tests mehr verfügbar. Auch hier hofft man aber, in nächster Zeit Tests in den Filialen verkaufen zu können. Die Tests für zu Hause befänden sich in der Auslieferung heißt es. Laut DM könnten die Partner derzeit nicht in der Größenordnung liefern, die nötig wäre, um die Nachfrage zu decken. Man gehe allerdings bei beiden Unternehmen davon aus, dass sich die Lage bald entspannen werde. „Unsere Versorgungssituation wird sich stetig verbessern“, schreibt Rossmann. Man arbeite eng mit Behörden und Lieferanten zusammen, „um der Bevölkerung so rasch wie möglich die Schnelltests zur Verfügung zu stellen“.

Fazit: Überall kann es Versorgungslücken geben, und die Preise varrieren nicht so doll. Meistens jedenfalls: In Essen hat Apotheker einem benachbarten Handelsunternehmen die Tests für rund 35 Euro verkaufen wollen – pro Stück. Der Händler staunte, als er die Rechnung sah. Da hat offensichtlich ein Apotheker das ganz große Geschäft gewittert. Einzelfall oder mehr?

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