Düsseldorf Die Prozesse von Ackermann und der Bank

Düsseldorf · Mit juristischen Auseinandersetzungen kennen sich die Deutsche Bank und Josef Ackermann aus. Die spektakulärste fand in Düsseldorf statt: Ackermann stand ab 2004 als Aufsichtsrat von Mannesmann vor Gericht, nachdem der frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser umstrittene Provisionszahlungen erhalten hatte. Ackermann zeigte einem Fotografen das "Victory-Zeichen" – das Image als arroganter Manager war zwei Jahre nach Amtsantritt als Bank-Chef perfekt.

Ackermann und andere standen im Verdacht, Mannesmann bei der Übernahme durch Vodafone wegen überhöhter Prämienzahlungen um 57 Millionen Euro geschädigt zu haben. Im ersten Prozess wurde Ackermann freigesprochen. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch auf. Der zweite Prozess wurde 2006 gegen Zahlung eines Geldbetrages eingestellt. Ackermann musste 3,2 Millionen Euro zahlen.

Seitdem ergeht wegen vieler anderer Vorgänge eine Prozessflut über die Bank: Wegen fragwürdiger Zinswetten, die die Bank an Kommunen vermittelte, urteilte der Bundesgerichtshof gegen das Geldhaus – nun wird Schadenersatz fällig. Die US-Regierung verklagt die Deutsche Bank, weil sie unerlaubt Kredite an mittellose Bürger vergab. Die Stadt Los Angeles verklagte die Bank, weil sie für Zwangsräumungen von Häusern mitverantwortlich sei. In Italien mussten Anwälte den Vorwurf abwehren, dass die Deutsche Bank den Bankrott der Parmalat Bank mit verursacht hatte. Das Image leidet aber vor allem an der Klage der Kirch-Gruppe. Dieser Streit ist auch mit Ackermanns Rückzug nicht vorbei.

(RP)
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